Je nach Temperatur ändern sich die Farben des Tarnmaterials.

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Die Militärtechnik könnte vor einer neuen Entwicklung stehen, die Wärmebildkameras nutzlos macht: So schreiben südkoreanische Forscher in einem Paper über künstliche "Tarnhaut", die aus einer aufgenähten Schicht aus künstlichen Metamaterialen besteht. Diese können erwärmt oder abgekühlt werden, um entweder sichtbare Farben oder thermale Eigenschaften nachzuahmen, wie die Plattform "Defense One" berichtet. Das sei in fünf Sekunden möglich, wodurch Träger sich tagsüber verstecken und abends für Wärmebildkameras gänzlich unsichtbar sein können.

Flüssigkristall

Das Material, das als eine Art "künstliche Haut" beschrieben wird, besteht aus "Pixeln", die mithilfe von sogenanntem thermochromen Flüssigkristall ihre Farbe je nach Temperatur ändern. Die sichtbare Verhüllung würde den Wissenschaftern zufolge also geschehen, indem man sich an die Umgebungsfarben anpasst. In Zukunft arbeiten die Forscher daran, dass sich das Material automatisch an sein Umfeld anpasst – aktuell muss dies manuell eingestellt werden. Dafür könne beispielsweise eine kleine Kamera eingebaut werden.

Effizientere Energiequelle notwendig

Damit der Anzug tatsächlich auf dem Schlachtfeld verwendet werden könnte, müssten sie eine effizientere Energiequelle einbauen. Außerdem würden extreme Temperaturen die Funktionsweise des Anzugs stören, dem könne aber beispielsweise mithilfe eines Wärmeisolators geregelt werden. (red, 7.12.2020)