"Momentan bin ich wenig optimistisch, aber aufgeben ist für mich halt schlicht keine Option", sagt Holger van Dordrecht.

Foto: Sissysound

"Den Laden gibt es seit Oktober 2019. Da war es natürlich nicht ideal, dass schon im März der Lockdown kam und die Türen wieder zu waren. Eine Gutscheinaktion über Social Media hat mir dann geholfen, das hat im Gegensatz zu den 500 Euro, die ich einmalig von der Regierung bekommen habe, einiges gebracht. Es war auch schön zu sehen, dass so viele Menschen den Laden unterstützen wollten. Zusätzlich habe ich unter dem Motto 'Platten ohne Platten' mit dem Fahrrad ausgeliefert.

Aber wenn kaum etwas reinkommt, wird es schnell schwierig. Deshalb habe ich auch wegen einer Mietreduktion nachgefragt. Die Antwort war ein Nein zu jedweder Art von Nachlass. Zwischen den beiden Lockdowns war es insofern problematisch, als ich noch keine Vergleichszahlen aus dem Vorjahr hatte und ich daher bestimmte Unterstützungen überhaupt nicht beantragen konnte.

Hoffen auf Gutschein-Bestellungen

Jetzt im zweiten Lockdown hoffe ich wieder auf Gutschein-Bestellungen, 'Platten ohne Platten' und der Onlineshop laufen ebenfalls, und ich beschäftige mich mit der Buchhaltung – zu Beginn des ersten Lockdowns bin ich aber zuerst einmal in eine Art Schockstarre gefallen.

Selbst für mich als medizinischen Laien war klar, dass die Zahlen wieder nach oben gehen werden. Dass die Regierung auf die zweite Welle derart unvorbereitet war, das verstehe ich nicht. Warum gibt es zum Beispiel nicht die Möglichkeit, bestellte Ware an der Ladentür kontaktlos zur Abholung bereitzustellen?

Ich habe in Sissysound wirklich alles reingesteckt, das Konzept funktioniert, und es wird weitergehen. Momentan bin ich wenig optimistisch, aber aufgeben ist für mich halt schlicht keine Option, so wie halt für viele andere Kleinunternehmerinnen und -unternehmer auch." (Beate Hausbichler, 9.12.2020)