Raus mit dem Werkzeug – und sicherheitshalber auch gleich mit den Pflastern – und los geht es, mit den kleinen Arbeiten, die rund um Haus und Wohnung gemacht gehören.

Foto: Getty Images/iStockphoto

Es ist ein nur wenig verbreiteter, aber dennoch vorhandener Irrglaube, dass es sich ein gurgelnder Kobold im Heizkörper gemütlich gemacht habe, wenn die Heizung mehr Wirbel als Wärme von sich gibt. Viel wahrscheinlicher ist, dass da wieder jemand das Entlüften der Heizkörper ein wenig zu lang vor sich hergeschoben hat. Die ideale Zeit dafür ist nämlich eigentlich der Sommer, wenn die Heizung nicht läuft.

Heizharmonika

Dann dreht man alle Heizkörper voll auf, um der Luft die idealen Bedingungen zu schaffen, sich am obersten Punkt der Heizharmonika zu sammeln – was das Entlüften viel einfacher macht. Aber keine Sorge, es geht jetzt auch noch. Und zwar so:

Auf einem der oberen Enden hat der Heizkörper ein kleines Ventil. Wenn man das öffnet, kann die Luft entweichen. Dafür benötigen Sie lediglich den passenden Schlüssel – den Sie im Baumarkt oder bei Ihrem Installateur finden – und ein Alzerl Fingerspitzengefühl. Und ein Becherl unter dem Ventil, mit dem Sie das Wasser aufsammeln, das gleich nach der Luft kommt. Sonst haben Sie, wenn Sie das Ventil nicht rechtzeitig wieder zudrehen, eine kleine Überschwemmung mit einer Flüssigkeit, die gerne ziemlich unangenehm riecht und Flecken hinterlässt. Wenn wir schon beim Thema Heizung sind, denken Sie bitte daran, gegebenenfalls die Gastherme jährlich warten zu lassen.

Ist das passiert, der Heizkörper entlüftet und wird er wieder gleichmäßig warm, bleibt es aber trotzdem kalt im Eigenheim, dann kann das an undichten Fenstern liegen. Gerade recht alte Holzfenster verziehen sich mit den Jahrzehnten so stark, dass man sich das Lüften sparen kann. Zieht es bei modernen Fenstern rein, sind diese oft nur schlecht eingestellt. Wenn sie auch noch mühsam auf- oder zugehen, ist das sogar ziemlich sicher der Fall. Diese Fenster richtig einzustellen ist nix für Leut mit zwei Linken. Wer, ohne zu wissen, was er tut, an den Schrauberln herumdreht, macht eher alles schlimmer als besser. Da ruft man lieber den Fachmann, und bis der kommt, kann man sich mit dem behelfen, was auch bei alten Fenstern gilt.

Die Profimethode: Fenster abdichten

Wenn Sie jetzt nach dem dritten Absatz nicht sofort in den Baumarkt gefahren sind, um später weiterzulesen, haben Sie sich jetzt einen Weg gespart. Denn das Material zum Fensterabdichten kriegen Sie ebendort.

Am einfachsten sind selbstklebende Dichtungen oder Dichtbänder montiert. Die klebt man einfach auf die Kontaktflächen, einmal rund um Fenster oder Tür – eine Anleitung findet man auf der Verpackung. Dichtungen gibt es als Schaumstoff oder auch als Profile. Was man lieber verwendet, ist zum größten Teil Geschmackssache – die Profile sind meist ein paar Millimeter stärker und für größere Spalten besser geeignet.

Die Dichtungen haben eines gemeinsam: Sie sind nicht sonderlich schön. Sind die Spalten größer als ein paar Millimeter oder so klein, dass das Fenster nicht mehr schließen würde, wenn man noch was reinpickt, gibt es eine Alternative, die auch nicht schön ist, weit aufwendiger und nur was für geübte Handwerker. Dafür ist sie die beste Isolierung: eine mit Silikon.

Das Silikon bringt man auf einer Seite auf – halt je nach Spalt entsprechend dick –, und dann wird es heikel: Bevor man das Fenster schließt, muss man das Silikon mit einer dafür geeigneten Folie abdecken. Sonst hat man sich schnell die Fenster zugepickt. Die sind dann zwar immer noch dicht, gehen aber, wenn man es richtig gemacht hat, die nächsten zehn, zwanzig Jahre nicht mehr auf. In dem Fall ist es dann vorausschauend, wenn man mit dem Silikon auch gleich einen Schimmelentferner fürs Bad im Baumarkt mitnimmt.

So gelingt die Bodenversiegelung

Zehn bis zwanzig Jahre ist oft auch der Zeitraum, der zwischen zwei Bodenversiegelungen vergeht. Beim Teppich wurscht, zu Stein- und Holzböden sollte man sich aber öfter bücken. Die ideale Zeit dafür ist der Sommer, wenn man ordentlich lüften kann – oder bevor man die Fenster abdichtet –, weil solche Versiegelungen gerne ein paar Tage riechen. Wer zu Weihnachten Besuch erwartet und mit glänzendem Boden beeindrucken will, sollte die Arbeit also lieber eine Woche vorher machen.

Einen Basteltipp für Leute, die von daheim remote und gerne mit Holz arbeiten und gleichzeitig beim Bodenversiegeln das Kreuz gespürt haben, gibt es auch noch. Aus ein paar Brettern und Winkeln ist in ein paar Stunden ein Schreibtischaufsatz zusammengeschraubt, der den Sitzplatz zum Stehplatz macht. Der offensichtliche Nachteil, dass so ein Holzgestell nicht schnell in der Höhe verstellbar ist, wird für den Rücken gach zum Vorteil, weil man dann eher länger als kürzer im Stehen arbeitet.

Worauf zu achten ist: Die Tastatur sollte auf Ellenbogenhöhe oder knapp darunter sein, der Bildschirm fünfzig bis achtzig Zentimeter entfernt und der Blickwinkel bei rund zwanzig Grad liegen – wofür man den Bildschirm dann ziemlich schräg stellen muss.

Wer es richtig professionell angehen will, tischlert sich eine Arbeitsplatte, bestellt elektrisch verstellbare Beine im Web und ersetzt den alten Schreibtisch gleich komplett.

Batterie abklemmen

Wer dafür zu sehr am Alten hängt, hat vielleicht auch einen Oldtimer. Der gehört jetzt, wo das Salz die Straßen unbrauchbar macht, nicht nur längst weggestellt, sondern auch eingewintert – das Gleiche gilt für Sommercabrios. Viel ist da nicht zu machen. Reifen auf drei bar Druck aufpumpen. Die Batterie gehört abgeklemmt – Achtung, das gilt nicht bei modernen Autos, die mit sensibelster Elektronik vollgestopft sind – und im besten Fall im Keller gelagert.

Jedenfalls sollte man die Batterie alle zwei Monate nachladen. Meine ganz persönliche – und sehr umstrittene – Empfehlung ist, Autos und Motorräder mit nur ganz wenig Sprit im Tank abzustellen. Dafür verwende ich ein Additiv, das den Sprit frisch halten soll. Das lasse ich nicht nur in den Tank tropfen, sondern schaue schon auch, dass der Motor lange genug läuft, damit das Klumpert auch in den Vergaser kommt. Seit ich das mache, verpicken sie mir nicht mehr. Aber wie gesagt, da gibt es auch ganz andere Meinungen dazu.

Nicht so zu der Warnung, dass Sie sich jetzt um Ihr Fahrrad kümmern sollten. Kette reinigen, schmieren, was geschmiert gehört, Bremsen überprüfen, austauschen, was zum Tauschen ist. Und sagen Sie nicht, dafür ist noch Zeit bis ins Frühjahr. Andernfalls muss ich Sie hier an den Kobold in der Heizung erinnern. (Guido Gluschitsch, 11.12.2020)