Die Lifte stehen noch aus den bekannten Gründen, die Pisten in Obertauern präsentieren sich aber bereits in Bestform, alles wartet auf den Saisonstart.
Einstweilen "gehören" die Pisten hier noch den Tourengehern – im Unterschied zu anderen Gegenden machen die freundlichen Leute von Obertauern den Fellgehern am Radstädter Tauern zwischen Pongau und Lungau auch keinen Stress. Im Gegenteil: Die Liftbetreiber wissen genau, dass viele Skitourenfreaks später im Jahr auch ganz gerne einmal zum Pisteln vorbeischauen.
Hohe Ausgangslage
Dass die Skipisten in Obertauern vor dem Beginn des Liftbetriebs beliebtes Ziel der Skitourengemeinde sind, ist kein Novum. Seit Jahrzehnten geht es hier bereits im November zur Sache – der hohen Ausgangslage von knapp 1.700 Meter Seehöhe sei Dank.
Auch jene, die nicht unbedingt nur auf den Kunstschneebändern bleiben wollen, kommen früh im Jahr auf ihre Kosten. Mithilfe der präparierten Pisten kann man sich halbwegs gemütlich in größere Höhen hinaufschummeln, und mit ein bisschen Gespür fürs Gelände gehen sich dann auch bei geringere Schneelage entlang eingewehter Rinnen und Mulden ein paar hundert Höhenmeter abseits der Piste aus.
"Stoaski"
Die Tour auf den Hundskogel (2.239 Meter) und/oder auf den Rosskogel (2.254 Meter) – eventuell auch noch kombiniert mit einer kurzen Zwischenabfahrt in das Lungauer Tscheibitschkar – ist so eine Frühwintervariante. Notfalls nimmt man eben die älteren "Stoaski" mit, wo ein Kratzer mehr oder weniger das Tourengeherherz nicht mehr bluten lässt.
Alpines Gelände
Die Nähe zum Skigebiet Obertauern darf freilich über eines nicht hinwegtäuschen: Man befindet sich im alpinen Gelände, die Notfallausrüstung ist Pflicht. Und für das kurze Steilstück über den Ostrücken auf den Hundskogel können Harscheisen notwendig werden, die Abfahrt vom Rosskogelgipfel direkt in das Tscheibitschkar erfordert stabile Schneeverhältnisse. (Thomas Neuhold, 11.12.2020)