Omer Meir Wellber: "große Musik" soll zukünftig das Geschehen im Haus am Gürtel bestimmen.

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Der israelische Dirigent Omer Meir Wellber wird der neue Musikdirektor der Wiener Volksoper, wenn die designierte Intendantin Lotte de Beer das Haus von Robert Meyer übernimmt. Wellber wird sein Amt ebenfalls am 1. September 2022 antreten. Zu den Aufgaben des neuen Musikdirektors gehört neben der musikalischen Leitung von Produktionen für zumindest fünf Saisonen die Leitung des gesamten musikalischen Bereichs des Hauses.

Der 39-Jährige wird bereits ab Frühjahr 2021 die Vorbereitungen der neuen Direktion mitgestalten, hieß es in einer Aussendung der Volksoper. "Er ist einer der spannendsten Dirigenten unserer Zeit. Seine brillante Musikalität, gemeinsam mit seinem stets in die Zukunft weisenden Denken und einer geradezu sprühenden Kreativität, machen ihn zu einem für mich idealen Partner", streute de Beer ihrem Compagnon Rosen.

"Unbändige Lust auf das Neue!

Der erwiderte via Aussendung die Komplimente. "Nicht nur aufgrund ihrer unbändigen Lust auf das Neue in der Kunst fühle ich mich ihr sehr verbunden", unterstrich der Maestro in Richtung seiner künftigen beruflichen Partnerin. Zugleich fühle er sich dem Haus sehr verbunden. "Große Musik" werde den Spielplan bestimmen, kündigte er an. "Und sie soll für alle Bürger der Stadt zugänglich sein – dem Namen entsprechend ein Opernhaus für das Volk, von herausragender Qualität", betonte der künftige Musikdirektor. "Wir sind fest entschlossen, die Volksoper zu einem der aufregendsten europäischen Musiktheater zu machen."

Omer Meir Wellber (geboren 1981 in Be'er Sheva in Israel) ist Chefdirigent des BBC Philharmonic, Music Director des Teatro Massimo Palermo, Erster Gastdirigent der Semperoper Dresden sowie Musikdirektor des Raanana Symphonette. Von 2010 bis 2014 war er Musikdirektor am Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia. Er gastierte an verschiedenen Opernhäusern und Festivals der Welt, unter anderem in New York, Venedig oder Berlin.

Von den Wiener Festwochen wurde er mit der Leitung eines dreijährigen Projekts mit Verdis "trilogia popolare" betraut: Im Theater an der Wien dirigierte er "Rigoletto" (2011), "La traviata" (2012) und "Il trovatore" (2013). Auch zu den Ensembles in seiner Heimat Israel, wie der Israeli Opera und dem Israel Philharmonic Orchester, pflegt er laut der Aussendung eine enge Verbindung.

In den vergangenen Jahren gab es an der Volksoper keinen Musikdirektor. Leopold Hager war bis Juni 2008 Chefdirigent der Volksoper Wien, er wurde damals noch von Roland Berger bestellt und war noch in der ersten Saison von Robert Meyer am Haus. (APA, 9.12.2020)