Die Simpsons auf österreichisch: am 23. und 24. Dezember im ORF.

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Über die Farbe des typischen Österreichers wurde schon öfter als einmal nachgedacht. Dass er blau sei, spricht im besten Falle für ihn, wenn er einen zu viel getrunken hat, sonst geht das rasch ins Braune. Rosa sei er außen, innen braun und ständig leicht betrunken – also wie ein Punschkrapferl, das geht auf den Autor Thomas Bernhard zurück.

Der frühere Politiker Stefan Petzner erweiterte das Farbenspektrum um den Farbton eines panierten Schnitzels, ein Peter Westenthaler steuerte zu seiner Solariumzeit den Ton einer drei Wochen alten Braunschweiger aus der Auslage bei. Zu dieser Farbenpracht kommt nun ein weiterer Ton dazu: Gelb. Denn für die Dauer einer Sendung wird die Familie Simpson Österreich eingemeindet.

Nukularexperte

Die Episode Weihnachten in Florida wird am 23. Dezember um 17.35 Uhr in ORF 1 ausgestrahlt, am 24. Dezember wiederholt der ORF die Folge um 19.55 Uhr in ORF 1. Synchronisiert wurde die berühmte Cartoonfamilie aus Springfield dieses eine Mal von Robert Palfrader (Homer), Chris Lohner (Marge), Paul Pizzera (Bart) und Yasmo (Lisa).

Die tragende Figur der seit 1989 bestehenden und von Matt Groening erdachten Serie ist Homer Simpson. Hierzulande wären die Simpsons schon deshalb kein Erfolg geworden, weil Homer arbeitslos wäre. Österreich hat sich 1978 gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf ausgesprochen. Bei sich zu Hause ist Homer aber "Nukular, es heißt Nu-ku-lar"-Experte.

Abgesehen von dieser Verschiedenheit ginge Homer gut als alpines Original durch. Er isst gerne und ungesund, spricht dem Biergetränk zu, liebt Sport im Fernsehen und hasst seinen Nachbarn. Dieser ist ein alter Frömmler, so etwas bietet Österreich schon lange.

Cremeschnitte statt Donut

Homers Jähzorn ist ohnehin von internationaler Ausrichtung, lediglich bei den von ihm heiß geliebten Donuts müsste er bei uns wohl ausweichen. Wobei sich die Alternativen allesamt als Verbesserung ausmachten: Vom Krapfen über die Cremeschnitte bis zur Sachertorte ist eigentlich alles besser als so ein grindiger Zuckerkringel.

Ansonsten bietet Springfield nichts, was es nicht in Österreich auch gäbe: vertrottelte Polizisten, verrückte Alte, die mit Katzen werfen, Trankler in grindigen Bars, misanthropische Wirte, geldgierige Unternehmer und natürlich – auf der positiven Seite – eine liebreizende Familie. Wobei, wann ist jemandem eine Frau mit einer Turmfrisur untergekommen, die es mit jener von Marge aufnehmen könnte? (Karl Fluch. 11.12.2020)