Die Anzeige des International Press Institute in der "Washington Post".

Foto: International Press Institute

Das International Press Institute (IPI) hat am Mittwoch in der "Washington Post" eine ganzseitige Anzeige geschaltet, in der die internationale Gemeinschaft aufgefordert wird, sich für die Pressefreiheit in Belarus (Weißrussland) einzusetzen. Seit vier Monaten würden die Menschen des Landes friedvoll für Demokratie demonstrieren, heißt es darin. Währenddessen seien Journalisten, die darüber berichten, verhaftet, bestraft, geschlagen, abgeschoben worden – oder Alexander Lukaschenkos Regierung haben ihnen Akkreditierungen verweigert.

451 Journalisten festgehalten

Mit Stand 3. Dezember seien zumindest 451 Journalisten in Belarus festgehalten worden, bis zu sechs sind laut der Belarusian Association of Journalists (BAJ) noch immer hinter Gittern. Pressefreiheit und Demokratie gehen Hand in Hand, heißt es in dem Inserat weiter. Die internationale Gemeinschaft müsse sich für die Rechte der Journalisten in Belarus einsetzen, über diese Geschehnisse zu berichten, zum Nutzen der Menschen von Belarus wie der Welt.

Die Anzeige kommt genau vier Monate nachdem sich Langzeitmachthaber Alexander Lukaschenko bei einer umstrittenen Präsidentenwahl zum Sieger erklärt hat. Sie ist Teil der Initiative "Washington Post Press Freedom Partnership", die Organisationen stärken soll, die über die Einhaltung der Pressefreiheit wachen.

Online-Pressegespräch zur Situation in Belarus

Um "Medien unter Druck" in Belarus geht es auch bei einem Online-Pressegespräch des Presseclub Concordia, das am Freitag, 11. Dezember, ab 9.30 Uhr stattfindet. Als Betroffene kommen Marina Zolotava (Chefredakteurin des Online-Mediums TUT.BY), Dmitri Egorov (Info-Chef von Belsat TV) und Alla Sharko (Pressclub Belarus) zu Wort, moderiert wird die Veranstaltung von Journalistin und Belarus-Expertin Simone Brunner. Eine Anmeldung ist erforderlich. (red, 10.12.2020)