Am 12. Jänner 2021 fällt der Vorhang für Flash.

Foto: DER STANDARD/Pichler

Mehr oder weniger lustige Animationen und Kurzfilme, Browsergames, überladene Homepages und digitale Kunstwerke. Flash war über viele Jahre eine nicht mehr wegzudenkende Webtechnologie. Einst von Macromedia entwickelt, später von Adobe geschluckt, war sie ein wichtiger Katalysator für kreative Inhalte im Internet.

1997 erschien Version 1 von Flash. 23 Jahre später geht die Ära nun endgültig zu Ende. Auf Smartphones konnte sie sich nie wirklich etablieren. Google implementierte mit Version 2.2 von Android zwar Flash-Support. Aber schon mit Ausgabe 4.1 wurde die Unterstützung seitens Adobe eingestellt. Auf Apples iOS-Geräten wurde Flash überhaupt nie offiziell unterstützt, hier mussten Nutzer auf Drittanbieter-Browser zurückgreifen, in denen der Support integriert war.

Player stellt Betrieb im Jänner ein

In den vergangenen Jahren, auch infolge diverser Sicherheitsprobleme, reduzierten auch die Hersteller aller führenden Browser die Unterstützung. Je nach Surftool funktioniert Flash entweder gar nicht mehr oder nur noch nach expliziter Freischaltung durch den Nutzer. Abgelöst wurde die mittlerweile veraltete Technologie durch die "Werkzeugsammlung" HTML5, die mittlerweile nicht nur mächtiger ist, sondern auch aus offenen Technologien besteht.

Ein Clip der Plattform Jibjab, damals zum US-Präsidentschaftswahlkampf 2008.
JibJab

Nun hat Adobe den allerletzten Patch für Flash veröffentlicht. In den zugehörigen Notizen bedankt man sich für zwei Jahrzehnte an "großartigen Inhalten". Gemäß den Patchnotes dürfte mit dem letzten Update wohl dem Flash Player nur noch ein fixes Ablaufdatum eingeimpft werden.

Am 31. Dezember endet offiziell die Unterstützung von Flash seitens Adobe. Am 12. Jänner wird dann auch ein installierter Flashplayer das Öffnen von entsprechenden Inhalten verweigern.

Klassiker leben weiter

Diverse Perlen aus dem Flash-Zeitalter werden aber erhalten bleiben. Einige "Klassiker" wurden schon in HTML5 neu aufgelegt. Außerdem hat das Web Archive eine Bibliothek für bekanntere Flash-Animationen angelegt. Zudem lassen sich Flash-Files künftig auch mit dem Open-Source-Emulator Ruffle öffnen. (gpi, 10.12.2020)