Um die Eisflächen der Marmolata (im Bild hinten) steht es besonders schlecht.

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Italiens Alpengletscher haben in den vergangenen 150 Jahren rund 60 Prozent ihrer Fläche eingebüßt. Dies geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des italienischen Umweltschutzverbands Legambiente hervor.

Besorgniserregend sei vor allem die Situation des Marmolata-Gletschers in den Dolomiten in der Grenzregion von Südtirol und Trentino, der in 15 bis 20 Jahren verschwinden könnte. Der Gletscher erstreckt sich auf einer Höhe zwischen 2.700 und 3.300 Metern. Grund für die Schmelze ist der Klimawandel. Die Marmolata ist mit 3.343 Metern der höchste Berg der Dolomiten.

Vor allem seit Anfang der 1980er-Jahre habe die Eisschmelze im italienischen Alpenraum stark zugenommen, geht aus dem Legambiente-Bericht hervor. Viele Gletscher wie jene der Adamello- und Bernina-Gruppe, des Ortler-Massivs und des Bergs Disgrazia hätten stark an Volumen verloren.

In Italiens westlichem Alpenraum zählten die Glaziologen 300 Gletscher, die eine Gesamtfläche von 160 Quadratkilometern umfassen. Der Gletscher des Grand Etret im Aostatal habe in den vergangenen 20 Jahren besonders an Masse verloren. Besorgniserregend sei auch der Zustand des Gletschers Forni im Valtellina-Tal in der Lombardei. (APA, red, 10.12.2020)