Disney+ peilt bis zu 260 Millionen Abos bis 2024 an.

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Der US-Entertainmentriese Disney will seine Produktionsbudgets für Streamingcontent bis 2024 auf 14 bis 16 Milliarden Dollar steigern, gab der Konzern Donnerstag bei seinem "Investors Day" an. Zum Vergleich: Netflix gibt in diesem Jahr geschätzte 17 Milliarden Dollar für Inhalte aus. In Europa steigt der Preis von bisher knapp sieben auf künftig 8,99 Euro im Monat.

Acht bis neun Milliarden der bis zu 16 Milliarden Dollar soll das im Vorjahr gestartete Disney+ 2024 für Inhalte aufwenden können, das verdoppelt die bisherigen Prognosen von vier Milliarden Dollar pro Jahr.

Disney+ kam nach einem Jahr auf knapp 74 Millionen Abonnenten und inzwischen fast 87 Millionen. Bis 2024 verspricht Disney Investoren 230 bis 260 Millionen Abos für Disney+.

Für seine großen Streamingmarken insgesamt – also Disney+, Hulu und ESPN+ – stellt der US-Konzern insgesamt 300 bis 350 Millionen zahlende Abonnenten im Jahr in Aussicht.

Disney+ soll nach Verlusten 2020 bis 2022 im Jahr 2024 profitabel werden, prognostiziert der Konzern.

100 Serien und Filme pro Jahr

Beim Investors Day kündigte Disney rund 100 neu produzierte Filme und Serien pro Jahr an, darunter etwa die Eventserie "Obi Wan Kenobi" mit Ewan McGregor und Hayden Christensen als Darth Vader und "Ashoka" mit Rosario Dawson (Lucasfilm) oder "She-Hulk" und eine "Cars"-Serie (Pixar).

Nicht alles streamen

Disney will zwar 80 Prozent seines jährlichen Produktionsvolumens in Streaming leiten und (wie schon "Mulan") 2021 den Animationsfilm "Raya and the Last Dragon" zeitgleich mit dem Kinostart auf Disney+ anbieten. Dennoch wird der Konzern nicht, wie Warner zuletzt unter heftigen Protesten ankündigte, alle Kinopremieren zeitgleich zum Streaming anbieten.

Aus den Kinokassen flossen zuletzt 13 Milliarden Dollar an Disney, erinnerte CEO Bob Chapek – keine Dimension, die man so einfach links liegen lässt. (red, 11.12.2020)