Das Wiener Nordbahnhofgelände wird Zug um Zug bebaut. Der erste Teil ist schon fast fertig, aktuell wird das Gebiet westlich der Bruno-Marek-Allee entwickelt (auf dem Foto die linke Straßenseite).

Ganz im Süden dieses Areals ist hier bereits seit einigen Monaten der 60 Meter hohe Wohnturm "Taborama" der Strabag Real Estate mit 213 Eigentumswohnungen in Bau (siehe Visualisierung). Der von Querkraft Architekten geplante Turm wird 19 Stockwerke aufweisen, ganz oben auf dem Dach entsteht ein Rooftop-Pool.

Visualisierung: Strabag Real Estate, Foto: Putschögl

Fünf weitere Türme werden folgen. Am nördlichen Ende der Marek-Allee, dort, wo die Straßenbahnlinie O in die Taborstraße einbiegt und dann direkt neben dem Wasserturm ihre Umkehrschleife zieht, wird der Bauträger KIBB Immobilien im kommenden Jahr mit dem Bau eines 66 Meter hohen Wohnturms mit rund 200 freifinanzierten Eigentumswohnungen beginnen.

Das Baufeld 6b2, auf dem der Turm gebaut wird, befindet sich genau inmitten der Umkehrschleife.

Foto: KIBB / Franz&Sue Architekten

Das Erdgeschoß des Turms von KIBB soll "multifunktional" bespielt werden, teilt der Bauträger mit. Beim Design der Fassade haben sich die Franz & Sue Architekten "von Omas Schalstricken inspirieren lassen": Die unterschiedlich ausgestalteten Balkonfronten ergeben ein Muster "wie bei glatten und verkehrten Maschen".

Direkt daneben und auch noch innerhalb der Straßenbahnschleife wird noch die Baugruppe "Die Hauswirtschaft" ihr Gebäude errichten (hier auf der Visualisierung zu sehen).

Foto: KIBB / Franz&Sue Architekten

Das höchste Gebäude des Nordbahnviertels wird dann auf dem westlich angrenzenden Baufeld 6b1 gebaut werden. "Schneewittchen" heißt der von Bevk Perović Arhitekti geplante Turm mit 95 Metern Höhe und 295 Mietwohnungen. Im Erdgeschoß sind Geschäftsflächen geplant. Bauherr ist die Wino GesmbH, eine Gesellschaft der Wiener-Städtische-Gruppe, abgewickelt wird das Projekt aber von der gemeinnützigen EGW Heimstätte (ebenfalls eine Wiener-Städtische-Tochter), die die Wohnungen später auch verwalten wird. Baustart ist 2022.

Der Name des Projekts verweist noch darauf, dass ursprünglich acht Hochhäuser auf dem Areal geplant waren, davon sieben mit einer Höhe zwischen 60 und 80 Metern (die "Zwerge") und eines mit über 90 Metern (das "Schneewittchen").

Visualisierung: bevk perović arhitekti

Nun werden es nur sechs Wohnhochhäuser, drei auf jeder Seite der S-Bahn-Trasse. Denn auch das riesige Areal westlich der mittlerweile sehr verschlankten Gleistrasse gehört noch zum Nordbahnviertel. Auch dieses Gelände wird demnächst (auch) mit Wohnhochhäusern bebaut werden.

Das Foto wurde im März 2020 vom obersten Stock des "The Student Hotel" aufgenommen.

Foto: Putschögl

Auf Baufeld 1b haben sich die Alles Wird Gut Architekten mit ihrem Entwurf durchgesetzt, er wird vom Österreichischen Volkswohnungswerk (ÖVW) umgesetzt werden. Rund 340 teilweise geförderte Wohneinheiten entstehen in dem zur Nordbahnstraße hin abgetreppten Baukörper mit bis zu 60 Metern Höhe.

Visualisierung: AllesWirdGut

Beim Hochhaus auf Baufeld 2 handelt es sich um ein Projekt der Sozialbau AG, die Pläne stammen von den Ganahl Ifsits und AKF Architekten. Rund 220 großteils freifinanzierte Wohneinheiten sollen in dem 80 Meter hohen Gebäude entstehen.

Visualisierung: Ganahl Ifsits und AKF Architekten.

Und auf Baufeld 3 auf dem Areal westlich der Bahntrasse wird auch wieder das Volkswohnungswerk bauen, hier nach einem Entwurf der Synn Architekten. Das 80 Meter hohe Wohnhochhaus wird rund 250 teils geförderte Wohnungen beinhalten. Gebaut werden dürfte es aber erst ab 2023.

Alle Baufelder mitsamt den Infos, wer dort baut, finden sich nochmals gesammelt in diesem PDF der Gebietsbetreuung für den 2. Bezirk. (mapu, 18.12.2020)

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Visualisierung: synn architekten