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Der iPhone-Hersteller gerät in Kritik.

Foto: Reuters/Ann Wang

Bei der Herstellung ihrer Geräte arbeitet Apple mit chinesischen Produzenten wie Foxconn und Pegatron zusammen, die schon häufiger in Kritik wegen ihres Umgangs mit Arbeitern gerieten. Deshalb führte die chinesische Regierung bereits 2014 ein neues Gesetz ein, das die Arbeitskonditionen verbessern und stabilisieren sollte.

Apples Produktionspartner sollen sich allerdings nicht an die neuen Regeln gehalten haben – und Apple davon gewusst haben, berichtet "The Information". Als Quelle werden sowohl Apple-Mitarbeiter als auch eine interne Präsentation des Konzerns zitiert.

Neue Gesetze

Eigentlich müssten Firmen spätestens nach Ablauf einer Frist im Jahr 2016 den Einsatz von Zeitarbeitern deutlich einschränken. Jedoch setzen gerade Firmen wie Apple in den Monaten vor einer neuen Produktveröffentlichung darauf, dass die Fabriken zusätzlich zahlreiche Arbeiter versammeln, um die Massenproduktion zu garantieren. Sinkt die Nachfrage, sollen Produzenten bis zu zwei Drittel der Arbeiter wieder entlassen, so "Ars Technica".

Vor allem Apple

Obwohl die meisten vergleichbaren Technik-Firmen entsprechende Taktiken anwenden, hebt "The Information" insbesondere Apples Geschäftspraktiken hervor. Denn laut einer internen Präsentation sollen sich die Verantwortlichen darüber im Klaren sein, dass ihre Produktionspartner die Regeln kaum einhalten können, so die Tech-Berichterstatter. "Wir machen es unseren Lieferanten schwierig, sich an das Gesetz zu halten. Zehn Prozent mehr Arbeiter sind einfach nicht genug, um unsere Anforderungen zu erfüllen", liest man im veröffentlichten Bericht.

Veränderte Lage

Dass Firmen wie Apple sich für die Produktion in China entschieden haben, lag ursprünglich an der Möglichkeit günstiger Produktion aufgrund billiger Arbeitskraft. Allerdings haben sich die Ansprüche mit der Zeit verändert. Für Produzenten bedeutet das, dass immer weniger Arbeiter in entsprechenden Fabriken arbeiten wollen, berichtet "Ars Technica".

Gleichzeitig soll Apple laut "The Information" die Partner dazu gedrängt haben, das neue Arbeitsrecht nur dann umzusetzen, wenn wirklich eine Durchsetzung bevorstehe. Arbeiterorganisationen wie China Labor Watch weisen darauf hin, dass die Quoten auch heute noch nicht eingehalten werden, so "Ars Technica". (red, 11.12.2020)