"Roots" ist ein passender Name für das Gebäude, das weit höher als alle Bäume in der Umgebung sein wird. Seit dem 27. November wird in Hamburgs Hafen das höchste Holzhochhaus Deutschlands gebaut. Der 18-stöckige Turm, 16 davon in Holzbauweise, wird Platz für 181 Wohneinheiten bieten (128 Eigentum, 53 öffentlich gefördert) und 65 Meter in die Höhe ragen. Zum Vergleich: das Holz-Hybrid-Hochhaus "HoHo" in der Seestadt Aspern ist 84 Meter hoch. Die voraussichtliche Fertigstellung von "Roots" ist für 2023 geplant.

Foto: Garbe Immobilien-Projekte

Hoch hinaus geht es am Flughafen Tegel nicht mehr, dafür soll dort ein ganz neues Viertel entstehen – und das aus Holz. Über 5.000 Wohnungen, klimaneutral, bezahlbar. Die Pläne der Tegel Projekt GmbH klingen utopisch, doch mit dem Vorhaben wolle man dem urbanen Holzbau zum Durchbruch verhelfen. Einziehen sollen die ersten Bewohner 2027, die letzten dann Anfang der 2030er-Jahre.

Foto: Tegel Projekt GmbH

Das mit 34 Metern derzeit noch höchste Holzhaus Deutschlands steht in Heilbronn, Baden-Württemberg. Aber auch das "Skaio", entworfen von Kaden + Lager, ist ein Hybridgebäude, besteht in großen Teilen aus Holz, mit ein wenig Stahlbeton hie und da. 60 Wohneinheiten gibt es hier, samt Gewerbe- und Nebenräumen im Erdgeschoß, dazu Wohnraum für bedürftige Menschen, organisiert von der Aufbaugilde und der Offenen Hilfe. Oben auf dem Dach befindet sich eine Terrasse, die für alle Bewohner zugänglich ist. Heuer wurde das Gebäude mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Architektur ausgezeichnet.

Foto: Bernd Borchardt

Im Bau befindet sich gerade "The Cradle" in Düsseldorf. Das Bürogebäude, von HPP Architekten entworfen, soll aus re- und upcyclebaren Materialien bestehen. So wird "The Cradle" in Holzhybridbauweise entwickelt, mit größtenteils rückbaubarer Holzfassade, Holzdecken, Holzunterzügen und Holzstützen. Als Düsseldorfs erstes gewerbliches Immobilienprojekt, das auf Holzhybridbauweise basiert, bietet es auf insgesamt circa 7.200 Quadratmetern Räumlichkeiten für Büro und Gastronomie. Im zweiten Halbjahr 2022 soll es fertig sein.

Foto: bloom images

Am Rande des Schwarzwaldes entsteht "Carl", im Stadtteil Arlinger in Pforzheim (Baden-Württemberg). das Holz-Hybrid-Hochhaus soll zum großen Teil aus dem Material entstehen, das direkt um die Ecke wächst. Allerdings ist nicht alles aus Holz; dort, wo es der Brandschutz verlangt, wird Stahlbeton eingesetzt. 73 Wohnungen, ein Kindergarten, dazu eine große Gartenfläche – "Carl", samt kleinerer Nebengebäude, soll die namensgebende Carl-Hölzle-Straße beleben. Fertigstellung: 2023.

Foto: Arlinger

Zurück im Norden steht das "Woodie", ein Studentenwohnheim aus vorgefertigten Holzmodulen im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Die Teile wurden samt Bad, Kochbereich, Möblierung und Verkabelung vorgefertigt und dann an ihren eigentlichen Platz in Hamburg transportiert. Insgesamt 371 Wohneinheiten enthält "Woodie". Das Projekt hat mehrere Preise gewonnen, darunter den Deutschen Holzpreis 2019 in der Kategorie Neubau. (poll, 19.12.2020)


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Foto: Jan Bitter