Bild nicht mehr verfügbar.

Pornhub steht seit Tagen in der Kritik.

Foto: afp/getty

Pornhub hat mit Visa und Mastercard zwei seiner wichtigsten Zahlungsdienstleister verloren. Die Pornografieplattform war aufgrund ihres Umgangs mit Missbrauchsinhalten in die Kritik geraten. Der "New York Times"-Kolumnist Nicholas Kristof hatte unter dem Titel "The Children of Pornhub" kritisiert, dass die Seite Videos, die den Missbrauch von Minderjährigen zeigen, nicht ausreichend moderiere. Dadurch sei es möglich, derartige Videos leicht zu finden – und schwierig, sie wieder aus dem Netz zu entfernen. Zudem fänden sich Inhalte, die die Vergewaltigung von Frauen zeigen, sowie heimliche Aufnahmen. Schon zuvor hatte Paypal seine Geschäfte gestoppt. Mastercard kündigte an, auch illegale Inhalte auf anderen Webseiten zu prüfen.

Videos ohne Prüfung

Pornhub funktionierte bisher wie ein regulärer Videosharing-Dienst: Beliebige Nutzer konnten Videos hochladen, ohne zuvor einen Verifikationsprozess durchlaufen zu müssen. Problematische Beiträge werden nach einer Prüfung entfernt, wenn ausreichend Meldungen eingegangen sind – das geschieht allerdings häufig erst, wenn sie bereits tausendfach angesehen wurden. Zusätzlich können sie durch die Suchfunktion leicht gefunden werden. Für das Unternehmen war es laut "New York Times" gar nicht möglich festzustellen, ob die Darsteller zwischen 14 und 18 Jahre alt sind.

Anpassungen

Pornhub hat im Zuge der Kritikwelle umfassende Anpassungen angekündigt und lässt nichtverifizierte Nutzer keine Inhalte mehr hochladen. Im kommenden Jahr soll ein Identifikationsprozess eingeführt werden, über den Nutzer sich für Uploads registrieren können. Zudem sollen Videos nur mehr für zahlende Nutzer zum Download zur Verfügung gestellt werden. Die Einstellung der Zahlungen "enttäusche" daher die Plattform, wie ein Sprecher sagte. (red, 11.12.2020)