Die langjährige Medienmanagerin und Journalistin Anita Zielina (NZZ, Stern, derStandard.at) wird neues Mitglied im obersten ORF-Gremium, die Neos nominieren sie für den Stiftungsrat als Nachfolgerin von Hans Peter Haselsteiner.

Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger erklärte die Wahl der Neos als Signal für Expertise und Professionalisierung im ORF-Stiftungsrat statt Parteizugehörigkeit, als "Schritt weg von der Parteipolitik" im Sinne der Zukunft des ORF und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Zielina will "als unabhängige Expertin Sparringpartnerin im Transformationsprozess des ORF sein, für das Management, für die anderen Stiftungsräte und insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ORF. Ein starker, stabil finanzierter öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist ein ganz essentieller Bestandteil der Demokratie", erklärte sie am Freitag.

Lehre und Management

Zielina (40) ist Director of News Innovation and Leadership an der Craig Newmark Graduate School of Journalism der City University New York. Davor arbeitete sie im Management der "Neuen Zürcher Zeitung", war Onlinechefin des "Stern" und stellvertretende Chefredakteurin des STANDARD. DER STANDARD spekulierte zuletzt bereits über diese Besetzung.

Hans Peter Haselsteiner, bisher auf dem Mandat der Neos im ORF-Stiftungsrat, hat zuletzt im STANDARD-Interview seinen Rücktritt kundgetan. Begründung: Sein Ziel eines politisch unabhängigeren ORF könne er nicht umsetzen. Und bei der Bestellung der nächsten ORF-Führung am 10. August 2021 entscheide "der Bundeskanzler wie einst Caligula mit Daumen rauf oder Daumen hinunter".

Zielina wollte sich bei ihrer Präsentation am Freitag noch nicht über Wunschkandidaten für die künftige ORF-Führung oder auch ein Anforderungsprofil für diese Funktion äußern, solange sie nicht über die Unterlagen über die gerade beschlossene ORF-Strategie bis 2025 verfüge. Formal muss der Ministerrat die Neubesetzung noch beschließen. (fid, 11.12.2020)