5G wird seit dem iPhone 12 unterstützt.

Foto: AFP / Brooks Kraft

Um eine Milliarde Dollar hatte sich Apple 2019 den Modembereich von Intel einverleibt. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der US-Konzern damit anfangen würde, selbst Mobilfunkmodems in seinen Geräten zu verbauen.

Logischer Schritt

Aus einem neuen Bloomberg-Bericht geht hervor, dass Apple plant, die aktuellen Komponenten von Qualcomm, die für Telefongespräche und das Verbinden mit dem Internet via Mobilfunk nötig sind, demnächst durch eigene Hardware zu ersetzen. Zitiert wird Johny Srouji, Vice President of Hardware Technologies bei Apple: "Dieses Jahr haben wir mit der Entwicklung unseres ersten Mobilfunkmodems begonnen. Dieser strategische Schritt ist für unsere langfristige Planung enorm wichtig und stellt sicher, dass wir mit innovativer Technologie fit für die Zukunft sind."

Bild nicht mehr verfügbar.

Auch mit der Apple Watch kann man seit mehreren Jahren schon Anrufe entgegennehmen.
Foto: AP / Mark Lennihan

Chiphersteller Apple

Mit dieser Entscheidung macht sich Apple noch unabhängiger von Drittanbietern. Für den Konzern sind diese mobilen Modems für mehrere Produkte wichtig. Neben iPhones und bestimmten iPads kann man mittlerweile auch mit ausgewählten Modellen der Apple Watch telefonieren. Bei der Chipherstellung hatte Apple zuletzt mit dem M1 für diverse Macbook-Modelle einen großen Wurf geliefert. Auch hier war die Unabhängigkeit von einem Drittanbieter wie Intel einer der Hauptgründe, in eigene Entwicklung zu investieren.

Langfristige Partner

Aufgrund eines laufenden Vertrags mit Apple hätte Qualcomm noch fünf weitere Jahre ein Recht auf die Zusammenarbeit. Sollte Apple die Teile des US-Halbleiterherstellers früher aus seinen mobilen Geräten werfen, würde Qualcomm trotzdem für die genannte Zeit noch eine Lizenzgebühr erhalten. Dennoch fielen nach dem Bericht die Aktien des Drittanbieters um 6,3 Prozent. (red, 11.12.2020)