Bis Ende September erhielten insgesamt 575 Covid-Erkrankte eine Intensivpflege. Nicht überlebt haben 191 Personen.

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Wien – Im Beobachtungszeitraum bis Ende September 2020 verstarb ein Drittel jener Patientinnen und Patienten in Spitälern, die zuvor positiv auf Corona getestet worden waren und eine Intensivbetreuung benötigten. Das geht aus einem kürzlich veröffentlichten "Factsheet" hervor, das auf der Website des Sozialministeriums unter Rudolf Anschober (Grüne) veröffentlicht wurde. Demnach ist bis Ende September also jeder dritte Corona-Intensivpatient verstorben. Bis zu diesem Zeitpunkt erhielten insgesamt 575 Covid-Erkrankte eine Intensivpflege, nicht überlebt haben 191 Personen. Erstellt wurde das Dokument von der Gesundheit Österreich (GÖG), heißt es aus dem Gesundheitsministerium auf STANDARD-Anfrage.

Bis zum 30. September wurden 775 Personen registriert, die an und mit Covid-19 verstorben sind. Der Anteil der verstorbenen Covid-Patienten auf Intensivstationen macht dabei ein Viertel aller Corona-Toten aus. Die Hälfte aller Verstorbenen wurde ausschließlich auf Normalstationen gepflegt. "Die verbleibenden 25 Prozent verstarben zu Hause", heißt es weiter im Dokument.

14,2 Tage im Durchschnitt auf Intensivstationen

Im Beobachtungszeitraum bis Ende September verbrachten jedenfalls Covid-Fälle durchschnittlich 14,2 Tage auf Intensivstationen. Verstorbene Covid-Patienten wiesen eine kürzere Aufenthaltsdauer auf (12,6 Tage) als Intensivpatienten, die die Erkrankung überstanden. Letztere lagen im Durchschnitt 15 Tage auf Intensivbetten.

Der überwiegende Großteil der Corona-Patienten auf Intensivstationen war älter als 65 Jahre. Fast jeder zweite über 65-Jährige überlebte den Aufenthalt auf der Intensivstation nicht. Ganz anders sah die Situation bei den jüngeren Alterskohorten aus: "Nur 80 Personen auf Intensivstationen waren jünger als 50, davon verstarben nur vier", heißt es im Dokument.

Insgesamt wurden bis Ende September 0,89 Prozent aller positiv Getesteten auf einer Intensivstation betreut.

Zweite Welle noch nicht berücksichtigt

Laut Gesundheitsministerium handelt es sich bei diesen Zahlen um die aktuellste Fassung des Factsheets. Der Beobachtungszeitraum bis Ende September umfasst allerdings noch nicht den Großteil der zweiten Welle. So sind mit Stand Freitag bereits fast 4.300 Personen an und mit den Folgen des Coronavirus verstorben. Allein von 2. bis 29. November werden von der Statistik Austria 2.065 Corona-Todesopfer ausgewiesen.

Laut Auskunft der GÖG können die aktuellen Entwicklungen nur zeitverzögert, etwa eineinhalb bis zwei Monate später, im Factsheet abgebildet werden: So liegt die oben genannte genaue Auswertung zu den Covid-Verstorbenen auf Intensivstationen bis inklusive Ende Oktober etwa frühestens Ende Dezember vor. "Nach den uns vorliegenden vorläufigen Zahlen bis Ende Oktober ändert sich an den Verhältnissen aber nichts", sagte eine GÖG-Sprecherin. Die Zahlen bis inklusive Ende November – also bis zum Höhepunkt der zweiten Welle – sollen dann Ende Jänner vorliegen. (David Krutzler, 11.12.2020)