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Berlin/München – Der letzte Plan für 2020 steht. Drei Spiele, drei Siege – mit diesem Mini-Triple in der deutschen Fußball-Bundesliga will Erfolgscoach Hansi Flick das von Titelgewinnen und der Coronakrise geprägte Jahr des FC Bayern bestmöglich abrunden. Ein Selbstläufer wird die letzte englische Woche vor Weihnachten für die geschlauchten Münchner Stars aber garantiert nicht. Immerhin rangieren alle drei Gegner – Union Berlin, Wolfsburg und Leverkusen – unter den Top sechs der Tabelle.

"Wir wollen auch in der Bundesliga dieses Jahr, das ein ganz besonderes war, positiv abschließen", sagte Flick am Freitag. "Wir stehen da, wo wir stehen wollen" – nämlich auf Platz eins. Und so soll es aus Sicht des 55-jährigen Triple-Trainers auch bleiben.

Der Bayern-Endspurt beginnt am Samstagabend (18.30 Uhr) mit dem Topspiel in Berlin. Torjäger Robert Lewandowski ist nach seiner Pause in der Champions League gegen Lokomotive Moskau immerhin wieder "hundertprozentig einsatzfähig", wie Flick berichtete. An der Alten Försterei könnte der Pole zum 200. Mal in der Bundesliga für die Bayern auflaufen. Seine bisher 174 Tore zu diesem Jubiläum sind Bundesliga-Rekord.

"Alle Körner" mobilisieren

Flick appellierte an seine Stars, nochmals "alle Körner" zu mobilisieren. Niklas Süle sieht das als Gemeinschaftsaufgabe der Mannschaft an. "Es wird eine ganz harte Woche für uns. Jeder geht ein bisschen auf der Felge. Wir schaffen das eh nur zusammen", sagte der Nebenmann von ÖFB-Star David Alaba in der Abwehr.

Die Berliner gehen mit einem erheblichen Handicap in die Kraftprobe mit dem Liga-Primus. Denn es ist das erste Spiel ohne den verletzten Topscorer Max Kruse, den Flick zum Schlüsselspieler bei Union erklärte. "Max Kruse war für mich einer der wichtigsten Transfers für Union. Max ist ein sehr intelligenter Spieler, der weiß, wo die Räume sind." Union zeichne aber aus, dass der Club sehr viele verschiedene Torschützen habe und nicht nur Kruse.

Die Berliner, bei denen ÖFB-Legionär Christopher Trimmel Kapitän ist, haben mit 22 Treffern – gemeinsam mit Borussia Dortmund – die meisten Tore nach den Bayern (34) erzielt. "Es wird ein sehr intensives Spiel", glaubt Flick. Union-Coach Urs Fischer hat jedenfalls einen Plan entwickelt, mit dem er gegen die übermächtigen Münchner bestehen will: "Wir müssen ihnen die Lust am Fußball nehmen und sie in Zweikämpfe verwickeln."

Der erste Bayern-Verfolger Leverkusen spielt erst zum Abschluss der elften Runde am Sonntagabend (18.00 Uhr) zu Hause gegen den Mittelständler Hoffenheim. Der Tabellendritte RB Leipzig peilt am Samstagnachmittag (ab 15.30 Uhr) gegen Werder Bremen ebenfalls einen Heimsieg an, gleiches gilt für Vizemeister Dortmund gegen Stuttgart. (APA; 11.12.2020)