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Zahlreiche Kinder werden in Nigeria nach einem Angriff auf eine Schule vermisst.

Foto: Reuters / Stringer

Abuja – Im Nordwesten von Nigeria haben Bewaffnete laut Medienberichten eine Schule überfallen. Bei der Attacke am Wochenende wurde eine unbekannte Anzahl an Schülern entführt, berichtete die kirchliche Nachrichtenagentur Kathpress am Samstag unter Berufung auf Medienberichte. Offenbar werden mehrere hundert Kinder vermisst, wie die "BBC" berichtet. Von den 800 Kindern seien bisher nur 200 wiedergefunden worden. Ein Wachmann liegt demnach mit Schussverletzungen im Krankenhaus.

Die Angreifer seien auf 150 Motorrädern in die Stadt Kankara gekommen, berichtete ein Augenzeuge. Einige der Kidnapper hätten offenbar Zugangswege zur Schule blockiert, um Hilfe von außen zu verhindern.

Angst vor Weihnachten

Die ohnehin angespannte Sicherheitslage in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas verschlechterte sich laut Angaben von Helfern in den vergangenen Wochen immer weiter. Anschläge, Überfälle, Erpressungen und Terrorangriffe durch bewaffnete Gruppen wie die islamistische Terrormiliz Boko Haram gehörten für viele Menschen inzwischen zum Alltag, meldeten unlängst Ärzte ohne Grenzen und das Hilfswerk missio in Aachen. Das Gebiet in dem sich der Angriff abgespielt hat, zählt aber nicht zum üblichen Operationsradius von Boko Haram.

Der Erzbischof der Hauptstadtdiözese Abuja, Ignatius Kaigama, zeigte sich mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest besorgt: "Weihnachten ist das größte Fest in Nigeria, an dem viele Menschen ihre Familien besuchen. Ich befürchte, dass kriminelle Banden die Weihnachtszeit nutzen, um Leute zu überfallen, auszurauben und zu entführen." (APA, 12.12.2020)