Im indischen Narasapura kam es am vergangenen Freitagabend zu turbulenten Szenen in einer Fertigungsanlage für Apples iPhones. Ein großer Teil der rund 2000 Arbeiter der Nachtschicht haben laut Times of India aus Protest randaliert.

Dabei kam es zu zahlreichen Sachbeschädigungen an Einrichtungsgegenständen, Fertigungsmaschinerie, als auch Fahrzeugen in der Parkgarage, die man auch anzuzünden versuchte. Zudem seien auch gezielt Büros von Führungskräften angegriffen worden. Erst ein Polizeieinsatz beendete den Aufstand. Von verletzten Personen wurde nicht berichtet.

Wistron soll weniger bezahlt haben, als versprochen

Der Gewaltausbruch dürfte laut Aussagen von Angestellten eine Folge schon länger schwelender Lohnstreitigkeiten gewesen sein. Demnach war ihnen zum Arbeitsantritt ein höherer Monatslohn zugesagt worden, als dann tatsächlich ausbezahlt wurde. So sollte ein Techniker etwa 21000 Rupien (derzeit rund 235 Euro) erhalten, bekam aber stattdessen nur 16000 (rund 179 Euro) ausbezahlt und in den letzten drei Monaten überhaupt nur 12000 (134 Euro). Andere berichten von teils noch drastischeren Unterschieden. Die Stimmung sei im Laufe des Abends immer schlechter geworden, ehe die Situation schließlich eskalierte.

Das Werk wird nicht von Apple selbst betrieben. Verantwortlich ist der taiwanische Produktionspartner Wistron, der sich bislang noch nicht zu dem Vorfall geäußert hat. Neben dem iPhone SE stellt das Unternehmen dort auch IoT-Geräte und Biotech-Produkte her. (red, 13.12.2020)