Günther Jauch, DJ Bobo, Adele Neuhauser und Jörg Pilawa (von links) beim "Quiz ohne Grenzen".

Foto: ORF/NDR/Max Kohr

Der Gedanke ist irgendwie nett. ORF, ARD und der Schweizer Sender SRF haben das völkerverbindende Quiz ohne Grenzen entwickelt, am Samstag war für die Show Prämiere. Von acht Kandidaten aus acht Ländern sollte jener gekürt werden, der am besten Wissensfragen rund um Sprachen, Kultur, Geschichte und Gesellschaften Europas beantworten kann. Doch gut gemeint ist eben nicht immer gut.

Und so blieb auch das grenzenlose Quiz über weite Strecken für Zuseher rätselhaft. Das beginnt bei Kleinigkeiten, etwa, warum zwar sieben der acht Kandidaten für ein eigenes Land antraten, aber Markus Lanz nicht für Italien raten durfte, sondern für Südtirol. Offen auch, ob Frauen nicht mitmachen wollten oder nicht eingeladen wurden. Von acht Kandidaten waren nur zwei weiblich, die Schauspielerin Adele Neuhauser (Österreich) und die Schauspielerin Emilia Schüle (Russland). Weil beide recht bald out waren, wurde das Ganze zum Männerabend.

Der war mit über drei Stunden zu lang. Kürzungsmöglichkeiten gab es viele: Comedian Kaya Yanar (Türkei) brachte zwar Witz in die Sendung. Aber die Anmoderationen für ihn, wonach er in Frankfurt geboren wurde, seine Eltern aus der Türkei kommen, er in der Schweiz wohnt, mit einer Schweizerin verheiratet ist und deren Kinder halb Schweizer, halb Türken, also "Schwürken" sein werden, war ausufernd. Ebenso Debatten darüber, wie oft Günther Jauch (Deutschland) ins Fitnesscenter geht. Buntere Gäste, bessere Fragen – Jauch fuhr den Sieg mit der Antwort dazu ein, wie die Meerenge zwischen Asien und Europa heißt –und eine Stunde kürzer: Dann kann aus dem Quiz noch was werden. (András Szigetvari, 13.12.2020)