Datenschutz soll laut Apple transparenter werden.

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Nicht erst seit der Datenschutz-Grundverordnung haben Kunden ein größeres Bewusstsein in Bezug auf die Themen Datensicherheit und Datenmissbrauch entwickelt. Apple will dem jetzt mit zusätzlicher Transparenz bei sämtlichen Apps Rechnung tragen und auch selbst verstärkt auf Aufklärung setzen.

Entwickler in der Verantwortung

Wie bereits im Juni auf der World Wide Developers Conference angekündigt wurde, muss ab 14. Dezember jeder App-Entwickler, der im Store von Apple vertreten sein will, Kunden vor der Installation über die in der App gesammelten Daten aufklären. So gibt es in dem Entwicklerprogramm "App Store Connect" drei Kategorien, bei der ab sofort die jeweils zutreffenden Angaben zu machen sind. Der potenzielle Nutzer der App sieht diese Informationen dann vor dem Kauf angezeigt.

Die erste Kategorie, die Entwickler künftig angeben müssen, umfasst für das Tracking verwendete Daten, also wenn Nutzer- oder Gerätedaten für Werbezwecke erhoben werden. Ebenfalls enthalten ist hier das Recht, Nutzerdaten mit Datenbrokern teilen zu dürfen, die Daten sammeln, mit anderen Daten kombinieren und verkaufen. Nummer zwei sind mit dem User verknüpfte Daten, mit denen man auf die Identität des Nutzers schließen kann, sei es über den Account der App oder das Gerät selbst. Kategorie drei umfasst Daten, die nicht auf die Identität des Nutzers schließen lassen, sehr wohl aber einzelne Eigenschaften festhalten.

Der Nutzer bekommt ab sofort besser aufgeschlüsselt, welche Daten von der jeweiligen App gesammelt werden.
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Ebenfalls angegeben werden muss der Grund für die Datensammlung. So können Lauf- oder Essenslieferungs-Apps gut argumentieren, warum sie auf den Standort zugreifen wollen. Eine Bildbearbeitungs-App eventuell weniger. Die neu eingeführten Regeln gelten für alle Apps, egal ob bereits im Store erhältlich oder erst kurz vor dem Erscheinen. Auch die Apple-eigenen Apps müssen die Informationen angeben. Betroffen sind alle App-Stores von Apple, also auch alle Betriebssysteme: iOS, iPadOS, macOS, watchOS und tvOS.

Apple selbst startet heute auf seiner Website eine Informations-Unterseite, die über die eigenen Apps und deren Datenschutz aufklären soll. So wird erklärt, dass Safari durch "Intelligent Tracking Prevention" Werbetreibende schon lange davon abhält, Nutzer über mehrere Websites hinweg zu verfolgen. Auch die Maps-App weißt darauf hin, dass Apple die Suchergebnisse nicht mit der Apple ID verknüpft und Apple keine Aufzeichnungen über Maps-Suchen führt.

Daten gehören dem User

Apple rühmt sich seit jeher, weit weniger Daten über seine Kunden zu sammeln, als das andere Großunternehmen tun – allein deshalb, weil der US-Konzern kein Datenunternehmen ist und Daten der Nutzer auch nicht an Dritte verkauft.

Apple ist es auch wichtig, in jeder Präsentation zu betonen, dass der Nutzer regelmäßig entscheiden kann, ob er Daten an Apple überhaupt übermitteln will. Mit iOS 14 wird auf jedem iPhone und iPad zudem visuell angezeigt, ob von der App gerade Mikrofon oder Kamera benutzt werden. (aam, 14.12.2020)