Vor allem beim Speichern der Daten über Mitarbeiter ist der Schutz oft schlecht.

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Die Arbeiterkammer (AK) beklagt im Rahmen einer Umfrage den mangelhaften Datenschutz in Österreichs Betrieben. Nur knapp die Hälfte der untersuchten Unternehmen (49 Prozent) setze ihre Mitarbeiter darüber in Kenntnis, welche Daten über sie im Betrieb gespeichert werden. Im Gegenzug werde jedoch von den Arbeitnehmern ein hohes Maß an Vertraulichkeit im Umgang mit Geschäftsgeheimnissen verlangt, teilte die AK am Dienstag mit.

Während nur rund die Hälfte der Unternehmen ihre Mitarbeiter über die Speicherung ihrer Daten informiert, wird im Umgang mit Unternehmensdaten viel Verschwiegenheit von der Belegschaft verlangt, so die AK. 92 Prozent der Arbeitgeber würden ihre Mitarbeiter dazu verpflichten, keine Geschäftsdaten weiterzugeben.

Zur Geheimhaltung mitarbeiterbezogener Daten wären weiters 77 Prozent der Arbeitnehmer verpflichtet, geht aus der Umfrage hervor. Das könne auch das Gehalt betreffen, was es wiederum schwerer mache, möglicherweise diskriminierende Einkommensungleichheiten zu entlarven, schreibt die AK.

Vereinbarung

Auch an Betriebsvereinbarungen mangelt es laut der Kammer – vor allem bei komplexeren Datenschutzthemen. So gebe es nur in 30 Prozent der Fälle Betriebsvereinbarungen, wenn es um die Verwendung von künstlicher Business Intelligence oder Data Warehouse gehe. Wenn GPS-Daten oder Fahrzeugdaten verwendet werden, existiere in 44 Prozent der Betriebe eine Vereinbarung. Bei simpleren Themen wie Videoüberwachung gebe es dagegen in 77 Prozent der Fälle eine Betriebsvereinbarung.

"Einen mangelhaften Umgang mit Datenschutz gibt es nicht nur bei Plachutta", kommentierte Fridolin Herkommer, Leiter des AK Büros für digitale Agenden, die Umfrage laut Aussendung. Am vergangenen Freitag hatte die AK Beschwerde bei der Datenschutzkommission gegen die Gastronomenfamilie Plachutta eingereicht. Die Beschwerde bezog sich auf Vorgänge rund um die Lohnverrechnung und Arbeitszeitaufzeichnungen.

Befragt wurden 700 Betriebsräte im Rahmen einer FORBA-Umfrage, die vom AK-Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 gefördert wurde. (APA, 15.12.2020)