Foto: Sascha Osaka, Klangraum Krems Minoritenkirche

Krems – Das Kremser Osterfestival Imago Dei im Klangraum Minoritenkirche steht von 11. März bis 5. April 2021 unter dem Motto "Gegenlicht". Nach der coronabedingten Absage der diesjährigen Ausgabe wird ein Großteil des Programms nachgeholt. Aufgrund des Covid-Sicherheitskonzeptes werden die Sitzplatzkapazitäten verringert, Abos werden nicht angeboten. Tickets sind ab sofort online erhältlich.

Die letzte von Jo Aichinger kuratierte Festivalauflage (ab 2022 übernimmt Nadja Kayali die künstlerische Leitung) vereint Musik und philosophische Denkansätze aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen zum Thema "Gegenlicht" und ist der Ambivalenz von Licht und Dunkelheit gewidmet. So eröffnet das Vokalensemble Cantando Admont das Festival mit Harmonien Hildegard von Bingens und Claudio Monteverdis, ägyptischen und griechischen Mythen, begleitet, erweitert und transferiert von den heimischen Komponisten Wolfgang Mitterer und Beat Furrer.

Litauischer Chor und Sphärenklänge

Der litauische Chor Jauna Muzika gastiert u.a. mit "Lux aeterna" von György Ligeti sowie Werken von Arvo Pärt und Rytis Mazulis. Der Philosoph Peter Sloterdijk stimmt auf einen Abend mit dem isländischen Ensemble Nordic Effect ein. Sphärenklänge von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert steuert das Gambenconsort ORLANDOviols bei. Weiters wirken Paul Gulda und der im Waldviertel lebende Komponist und Pianist Johannes Wohlgenannt Zincke, das Christine Lavant Quartett, Anna Koch (Bassklarinette), Stefan Eder (Klavier) und das Slagwerk Den Haag mit. An die jüngsten Besucher wendet sich das musikalische Märchen "Ankunft der Glühwürmchen".

Am Karfreitag werden 14 Musiker des Wiener Solistenensembles PHACE im Klangraum Krems Minoritenkirche zu Licht- und Schattenspielern, u.a. bei Werken von Juliana Hodkinson und Zesses Seglias (Uraufführung der "Madrigali alla luce e al sangue"). Zum Abschluss des Festivals am Ostermontag überwinden die Hannes Löschel Stadtkapelle, Maja Osojnik und Klemens Lendl mit ihren Arrangements von Franz Schuberts Liedern die Finsternis der Nacht. Davor lädt Franz Kerschbaum vom Institut für Astrophysik der Universität Wien zum Vortrag "Drei Sonnen sah ich am Himmel stehen. Eine Betrachtung himmlischer Phänomene".

Leitlinien für das Festival liefert Aichinger im Vorwort zum Programm. "Imago Dei 2021 will die Spektren des Gegenlichts reflektieren, den Spuren vom Licht in die Dunkelheit nachgehen, die Übergänge von Nacht in den Tag in die Nacht hör- und sichtbar machen, Visionen von Licht und Gegenlicht, von der Auferstehung bis zur Apokalypse eröffnen, die Klänge des Lichts und des Dunkels auf ihren irdischen und sphärischen Bahnen begleiten: im Spannungsfeld zwischen Religionen und Kulturen." (APA, 15.12.2020)