Unauffällig, aber archäologisch bedeutsam: Diese Teile stammen aus der Königinnenkammer der Cheops-Pyramide.
Foto: UNIVERSITY OF ABERDEEN / AFP

In einer Zigarrenkiste wurde nun zufällig wiedergefunden, was vor über 70 Jahren in den Beständen der Universität Aberdeen verloren gegangen war: Fragmente eines Holzstücks, die auf den ersten Blick nicht spektakulär wirken. Doch dieses Holzteil ist eines von nur drei Artefakten, die jemals aus der sogenannten Königinnenkammer der Cheopspyramide hervorgeholt wurden, den sogenannten Dixon-Relikten.

Das Teil ist aus Zedernholz und stammt schätzungsweise aus der Zeit zwischen 3341 und 3094 vor unserer Zeitrechnung, es dürfte seinerzeit beim Bau der Pyramide eingesetzt worden sein. Bei den anderen beiden Artefakten aus der Königinnenkammer handelt es sich um eine Kugel und einen Haken, die sich beide im British Museum in London befinden.

Gefunden und nochmals gefunden

Die Dixon-Relikte sind nach dem schottischen Eisenbahningenieur Waynmann Dixon benannt. Er hatte die Artefakte gefunden, als er 1872 bis dahin unbekannte Schächte in der Cheops-Pyramide entdeckte. Dabei wurde er von seinem Freund James Grant assistiert, einem Absolventen der Universität Aberdeen. Über Grant dürfte das Holz dann nach Schottland gekommen sein.

Wiederentdeckt wurde die Kiste mit den Holzstücken nun von einer ägyptischen Mitarbeiterin, als sie die Asien-Kollektion der Museumssammlung überprüfte. Abeer Eladany sei aufgefallen, dass die Schachtel aus Ägypten stammen musste, also nicht in die Asien-Sammlung passte. Als sie die Seriennummern prüfte, merkte die Kuratorin, dass es sich um das seit langem vermisste Stück handelte. Es sei zwar nur ein kleines Fragment, aber es habe enorme archäologische Bedeutung, sagte Eladany. (red, APA, 16. 12. 2020)