"Das war die Saison seines Lebens, es ist wirklich unmöglich, es besser zu machen." Das sagt Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge über Robert Lewandowski. Der polnische Stürmer im Dienste der Bayern ist der Favorit bei der Fifa-Wahl zum Weltfußballer des Jahres am Donnerstag. Mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo gibt es aber halt auch noch zwei gewichtige Gegenkandidaten.

Der Arbeitsnachweise Lewandowskis: Triple-Gewinner mit dem FC Bayern, Torschützenkönig in allen Bewerben und der Erfolg im deutschen und europäischen Supercup.

Wer wird Weltfußballer? Ronaldo, Lewandowski oder Messi?
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Doch reichen all die Titel, um sich gegen die namhafte Konkurrenz durchzusetzen? Die diesmal virtuelle Kür in Zürich ist tricky: Seit Ronaldos erstem Triumph 2008 gelang es nur Kroatiens WM-Helden Luka Modric im Jahr 2018, die Phalanx der großen Rivalen zu durchbrechen. CR7 gewann fünf-, Messi sogar sechsmal, zuletzt im vergangenen Jahr.

Die Bayern machen fleißig Werbung für ihren Stürmer, und auch der bisher einzige deutsche Weltfußballer, Lothar Matthäus, hat keine Zweifel. "Das ist klar wie nichts in den vergangenen Jahren. Robert ist der kompletteste und beste Spieler, den es im Weltfußball gibt. Da kommt keiner ran."

Millionen Fans weltweit, deren Stimmen zu einem Viertel das Resultat ausmachen, lieben aber Messi und Ronaldo. Wahlberechtigt sind auch Teamchefs wie Franco Foda, Kapitäne der 211 Auswahlmannschaften des Weltverbandes sowie ausgewählte Journalisten. Für die Fifa ist Lewandowski "Der Torjäger", Ronaldo "Der Stammgast" und Lionel Messi "Der Garant". Bei den Damen stehen übrigens Pernille Harder (Dänemark), Lucy Bronze (England) und Wendie Renard (Frankreich) zur Wahl.

Es ist eine Kür, die unberechenbarer nicht sein könnte. Das wissen vor allem die Bayern. Im Jahr des ersten Bayern-Triples 2013 brach Franck Ribery über Platz drei hinter Ronaldo und Messi in Tränen aus. Ein Jahr später wurde der deutsche Goalie Manuel Neuer trotz überragender WM samt Pokal auch nur Dritter. Weltfußballer wurde Ronaldo, der mit Portugal nach einem 0:4 gegen Deutschland in der Vorrunde gescheitert war, vor WM-Finalist Messi.

Neymar beschwerte sich auf Twitter.

Letztes Jahr ging der Niederländer Virgil van Dijk nach Liverpools großem Jahr mit dem Triumph in der Champions League als Favorit in die Wahl. Am Ende wurde Messi mit dem sechsten Pokal gehuldigt.

Der brasilianische Champions-League-Finalist Neymar hat seinen Frust über die Bekanntgabe der Finalisten zur Weltfußballerwahl gezwitschert. "Im Tennis hat es nicht geklappt. Probiere es nun mit Basketball", twitterte Neymar und legte noch nach: "Habe Basketball schon wieder aufgegeben. Jetzt werde ich Gamer."

Übrigens: Messi gewann in der vergangenen Saison gar keinen Titel, Ronaldo immerhin die italienische Meisterschaft. (Florian Vetter, 16.12.2020)