Sasa Kalajdzic war zwar nicht Matchwinner, aber mit zwei späten Toren rettete er Stuttgart einen Punkt.

Foto: imago images/Sportfoto Rudel

Stuttgart – Sasa Kalajdzic hatte am Dienstagabend alles richtig gemacht. In der 80. Minute beim Stand von 0:2 eingewechselt, in der 85. Minute per Kopf den Anschlusstreffer erzielt, in der 90. Minute den Ausgleich. Und trotzdem war der Österreicher unzufrieden mit seinem persönlichen Ertrag nach dem 2:2 des VfB Stuttgart in der zwölften Runde der deutschen Fußballbundesliga gegen Union Berlin. "Und ich Trottel", sagte er nach einem raschen Blick auf sein Handy gleich nach Abpfiff mit einem Grinsen, "habe mich nicht aufgestellt. Das ist wirklich doof gewesen."

Kalajdzic, das zur Erklärung, ist Teilnehmer an einem interaktiven Managerspiel. Weil er in Stuttgart derzeit nicht zum Stammpersonal gehört und beim 5:1 gegen Borussia Dortmund erstmals gar nicht zum Einsatz gekommen war, ging er wohl davon aus, dass es ihm nichts bringt, sich für seine Mannschaft zu nominieren. Kalajdzic habe in den vergangenen Wochen "leiden müssen, dass er nicht so oft auf dem Platz stand", sagte Trainer Pellegrino Matarazzo, aber diesmal habe "er bewiesen, warum er bei uns ist und welche Qualität er hat."

Weil Matarazzo um die Stärken des 23-jährigen, zwei Meter großen Angreifers weiß, warf er ihn noch hinein in ein Spiel, das nach den beiden Berliner Treffern (Kapitän Christopher Trimmel spielte durch) entschieden schien. "Er hat einen tollen Job gemacht, ich freue mich für ihn", sagte der Trainer, ohne dem gebürtigen Wiener nun weitere Einsätze von Beginn an in Aussicht zu stellen. Kalajdzic stand bisher sechsmal in der Startelf, sechsmal wurde er eingewechselt. Die vorzügliche Bilanz des Ex-Admiraners: fünf Tore.

Ehe Kalajdzic feiern konnte, war Geduld gefragt. Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte beim 2:2 angenommen, dass ein Handspiel vorgelegen hatte. Drei Minuten dauerte es, ehe Stegemann die entscheidenden Informationen vom Video-Assistenten bekommen hatte. "Zuerst hat er Handspiel gesagt, dann plötzlich sagt er, es war eh keine Hand, sondern etwas anderes. Es nervt einfach dieses Warten, Warten, Warten. Ein bisschen gezittert habe ich schon", sagte Kalajdzic. (sid, APA, red, 16.12.2020)