Eine Quelle von Frust für viele Bürgerinnen und Bürger dieses Landes ist die unzureichende, widersprüchliche und daher verwirrende offizielle Kommunikation in der Corona-Krise. Im Schulbereich, aber nicht nur dort, betrifft das auch die Maßnahmen selbst – etwa jetzt, vor Weihnachten.

Da wird einerseits allen zu extremer sozialer Zurückhaltung geraten. Um das Ansteckungsrisiko für Großeltern, andere Verwandte und Freunde zu verringern, solle man in den Tagen vor etwaigen Festen am besten überhaupt niemanden treffen. Doch was läuft in den Volksschulen, wo das Virus laut immer mehr Studien ebenso weitergegeben wird wie an anderen Orten der Begegnung? Unterricht bis zuletzt.

Am 23. Dezember noch in der Klasse, an den unmittelbar folgenden Feiertagen dann im Schoße der Familie: Ist das wirklich nötig? Warum endet die Schule nicht bereits am Wochenende davor? Das würde auch die Aussagekraft von Last-Minute-Corona-Tests bei Kindern erhöhen, denn feststellbar ist das Virus erst einige Tage nach einer allfälligen Infektion.

Auch darüber hinaus zeichnen sich die vom Ministerium aufgezeigten schulischen Perspektiven durch Kurzsichtigkeit aus. Anfang Jänner soll nochmals schnellgetestet werden, dann will man weitersehen. Doch zum Besseren ändern wird sich bis dahin nichts – und Konzepte, wie Unterricht in der Pandemie mittelfristig abgesichert werden kann, gibt es nach wie vor keine. Also wird man wohl weiterwurschteln: ein Trauerspiel. (Irene Brickner, 16.12.2020)