Der Kindergartenumbau in Eisenkappel-Vellach geriet finanziell außer Kontrolle.

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Eisenkappel – Wegen eines finanziell außer Kontrolle geratenen Kindergartenumbaus hat der Kärntner Landesrechnungshof die Gemeindefinanzen von Eisenkappel-Vellach im Bezirk Völkermarkt geprüft und einige Mängel gefunden. Laut einer RH-Aussendung kostete die Erweiterung der Räume von zwei auf drei Kindergruppen mehr als zwei Millionen Euro, veranschlagt war weniger als die Hälfte.

Als Grund machen die Rechnungshofprüfer die aufwendige Sanierung, Planungsmängel und die verabsäumte Umsetzung von vorgeschlagenen Einsparungen verantwortlich. Der Architekt hatte etwa Alu- statt Holzfenster, einen Lift statt einer Rampe und ein kleineres Vordach vorgeschlagen. Als die deutlich gestiegenen Kosten klar wurden, lehnte die Gemeinde von Bürgermeister Franz Josef Smrtnik (Einheitsliste) eine Überprüfung durch die Landesverwaltung oder einen Bausachverständigen ab. Finanziert wurde das Bauvorhaben letztlich vor allem durch Bedarfszuweisungen, eine Landesförderung und Mittel des Bundes.

Auch in der regulären Verwaltung fanden die Rechnungshofprüfer Verbesserungspotenziale. Gemeindebedienstete hatten teilweise keinen schriftlichen Dienstvertrag und waren bezüglich Entgelt falsch eingestuft. Das Kassenbuch der Gemeinde wurde per Excel-Liste geführt – laut Rechnungshof fehleranfällig, nachträglich veränderbar und nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechend. Besser wäre ein elektronisches Kassenbuch. Ohne Not hatte die Gemeinde Girokonten bei fünf Banken – und zahlte allein 4.700 Euro im Jahr an Bankspesen. (APA, 17.12.2020)