Was bedeutet denn eigentlich Solidarität?

Es ist ein schwieriges Wort, also fangen wir ganz von vorn an. Was bedeutet Solidarität? Der Begriff leitet sich von den lateinischen Wörtern solidus für "fest" oder solidare für "zusammenfügen" ab. Solidarisch sein bedeutet, dass man jemandem zur Seite steht und seine Ideen, Ziele und Handlungen unterstützt. Man kann einer einzelnen Person oder auch einer ganzen Personengruppe helfen und erklärt sich damit solidarisch mit ihnen. Die Vereinten Nationen haben den 20. Dezember zum Tag der Solidarität erklärt, da es sich dabei um einen der wichtigsten Werte unserer Gesellschaft handelt. Zu den Aufgaben der Vereinten Nationen zählt es, den Weltfrieden zu sichern und die Menschenrechte zu schützen. Solidarität ist auch einer der wichtigsten Werte der Europäischen Union.

Solidarität bedeutet Zusammenhalt.
Foto: Imago / Andreas Friedrichs

Sich solidarisch zeigen – wie geht das?

Sich mit einer Person oder einer Personengruppe solidarisch zeigen kann man auf verschiedene Arten. Wird zum Beispiel einer deiner Klassenkameraden von anderen Kindern beschimpft oder sogar regelmäßig gemobbt, kannst du ihn unterstützen. Ihr könnt gemeinsam mit den anderen Kindern reden und ihnen sagen, dass das nicht in Ordnung ist, oder auch gemeinsam zu den Lehrern gehen. Allein würde sich das der gemobbte Klassenkollege vielleicht nicht trauen. Auch Nachbarschaftshilfe ist eine Form von Solidarität. Wenn etwa alle zusammenhelfen, um eine Familie in Not zu unterstützen. Man kann sich aber auch mit Menschen solidarisch zeigen, die man gar nicht persönlich kennt: indem man zum Beispiel an Vereine für obdachlose oder geflüchtete Menschen spendet. Auch auf Demonstrationen und Kundgebungen zeigt man sich gemeinsam mit anderen Menschen solidarisch, die eine bestimmte Forderung aufstellen. Denk beispielsweise an die Fridays-for-Future-Bewegung.

Die Vereinten Nationen haben den 20. Dezember zum Tag der Solidarität erklärt.
Foto: AFP / Hazem Bader

Auch unter Tieren gibt es Zusammenhalt

Zusammenhalt gibt es aber nicht nur bei uns Menschen. Auch Tiere können untereinander Solidarität beweisen. Unter Schimpansen zum Beispiel gibt es befreundete oder verbündete Tiere, die sich gegenseitig unterstützen. Das hilft ihnen, wenn es zum Streit mit anderen Affen kommt. Aber auch bei anderen Tierarten sind solche Verhaltensweisen bekannt. Zum Beispiel bei Raben. Geht es einem Raben schlecht, weil er vielleicht gerade mit einem anderen gekämpft hat, wird er von einem befreundeten Tier getröstet. Dieses streichelt ihm mit dem Schnabel über die Federn.

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Schimpansen haben Freunde und Verbündete, um sich gegenseitig zu helfen.
Foto: Liran Samuni / Taï Chimpanzee Project via AP

Warum Solidarität gerade jetzt so wichtig ist

Solidarität ist eigentlich immer wichtig. Aber aufgrund der Corona-Pandamie derzeit ganz besonders. Wir sollen Abstand zu anderen Menschen halten, müssen in Öffis, Schule und Supermarkt eine Maske aufsetzen und uns oft die Hände waschen. Wir dürfen nicht gemeinsam Sport machen und keine Partys feiern. Einige Menschen sind der Meinung, dass diese Regeln nicht wichtig für sie sind. Sie glauben, dass die Erkrankung, die durch das Corona virus verursacht wird, sie nicht treffen kann. Es stimmt, dass viele Menschen nicht krank werden, obwohl sie sich mit dem Virus infiziert haben. Aber sie können das Virus trotzdem auf andere übertragen. Wir müssen uns also auch an die Regeln halten, damit wir andere Menschen nicht anstecken. Daher hat auch der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen im November die Menschen in Österreich noch einmal aufgerufen, solidarisch zu sein und sich an die Schutzmaßnahmen zu halten. (Birgit Riegler, 20.12.2020)

Spaß macht es nicht, Masken zu tragen. Aber es hilft dabei, dass man andere nicht ansteckt.
Foto: imago images/Michael Weber