Eine der zerstörten Seilbahnstützen.

foto: alpenklub/toni riepler

Zerstörte Seilbahnstütze – im Hintergrund der Großglockner.

foto: alpenklub/toni riepler

Zum Vergleich: Eine Seilbahnstütze im unversehrten Zustand.

foto: alpenklub/toni riepler

Das Jahr 2020 ist nun auch für den Österreichischen Alpenklub zum Annus horribilis geworden. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat nach den starken Schneefällen in Osttirol vergangene Woche eine gewaltige Staublawine wesentliche Teile der Infrastruktur der Erzherzog-Johann-Hütte auf dem Großglockner zerstört.

Nach einem ersten Erkundungsgang von Hüttenwirt Toni Riepler ist klar, dass drei Stützen der Materialseilbahn von der Lawine völlig demoliert worden sind. Die Versorgungsbahn führt von der Lucknerhütte auf Osttiroler Seite hinauf zum Schutzhaus. Der Schaden beträgt vermutlich mehrere hunderttausend Euro.

Zukunft der Hütte ungewiss

Die vielfach auch "Adlersruhe" genannte Schutzhütte ist mit 3.454 Meter Seehöhe die höchstgelegene Schutzhütte Österreichs. Sie ist nicht nur wichtiger Standort für eine Glocknerbesteigung und den Alpintourismus, die Erzherzog-Johann-Hütte auf der Adlersruhe ist auch der zentrale Stützpunkt für Rettungsaktionen auf dem Großglockner.

Völlig unklar ist vorerst, was die Schäden für den Verein und die Zukunft der Erzherzog-Johann-Hütte bedeuten. "Wir sind ein kleiner, 'privater' alpiner Verein und nehmen Jahr für Jahr Unmengen an finanziellen Mitteln in die Hand, um diese Institution am Laufen zu halten. Der Schaden sprengt vermutlich all unsere Möglichkeiten, und ein Betrieb der Hütte in den kommenden Jahren ist ungewiss", heißt es in einer ersten Erklärung des Alpenklubs.

Der Österreichische Alpenklub

Der Österreichische Alpenklub wurde vor 132 Jahren in Wien gegründet – als kontinentale Entsprechung zum britischen Alpine Club und als Vereinigung von Bergsteigern mit besonderem Leistungsnachweis. Die rund 320 Mitglieder kommen aus allen Bundesländern, etwa 20 Prozent der Mitglieder sind Bergsteiger und Bergsteigerinnen aus dem Ausland. Der Alpenklub ist auch Eigentümer des Glocknergipfels. (Thomas Neuhold, 18.12.2020)