Die kleine Vega ist dafür gedacht, Satelliten ins All zu bringen.
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Das europäische Weltraumunternehmen Arianespace wird bald wieder Vega-Raketen starten lassen. Laut Unternehmensleiter Stephane Israel sollen die Flüge mit diesem Lastenträger voraussichtlich bis Ende März wieder aufgenommen werden. Zuvor hatten technische Probleme das Programm durcheinander gebracht, besonders schwer wog der Absturz einer Vega am 17. November.

Schwerer Zwischenfall

Die mit zwei Satelliten beladene Rakete war vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana gestartet. Die ersten drei Stufen des Lastenträgers arbeiteten planmäßig. Als das Triebwerk der Oberstufe acht Minuten nach dem Start gezündet wurde, kam es jedoch zu einer Abweichung der Flugbahn. Die Ladung – der Erdbeobachtungssatellit Seosat und der für die französische Raumfahrtbehörde CNES vorgesehene Satellit Taranis – war damit verloren.

Eine unabhängige Untersuchungskommission hat laut Israel mittlerweile erste Annahmen bestätigt, dass der Absturz nicht auf einem Designfehler der Rakete beruhe. Stattdessen sollen in der Oberstufe der Rakete Kabel falsch angeschlossen worden sein. Vor neuen Starts soll es nun zusätzliche Tests und Kontrollen geben.

Schon im Sommer 2019 war es zu einem Fehlstart einer Vega-Rakete gekommen. Wahrscheinlicher Grund damals war ein Defekt im Triebwerk in der zweiten Raketenstufe. Die Rakete zerbrach in zwei große Teile.

Hintergrund

Die Vega ist mit 30 Metern Höhe der kleinste Lastenträger im Fuhrpark von Arianespace. Sie ist für kleine Wissenschafts- und Erdbeobachtungssatelliten geeignet und wird hauptsächlich in Italien vom Raketenbauer Avio hergestellt. Seinen Erstflug absolvierte dieser Raketentyp am 13. Februar 2012.

Daneben nutzt das Unternehmen auch die Ariane 5 und die Sojus aus russischer Produktion – und eine vom letzteren Typ ist gerade erst wieder gestartet: Am Freitag hob eine Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Wostotschny im äußersten Osten Russlands ab, an Bord 36 Satelliten des britischen Kommunikationsunternehmens OneWeb. Diese sollen auf der Erde ein Hochgeschwindigkeitsnetz für das Internet ermöglichen – zu Wasser, zu Land und in der Luft. Insgesamt wird das Netzwerk 672 Satelliten umfassen, davon seien nun 110 oben, teilte Arianespace mit. (APA, red, 18. 12. 2020)