Am 16. und 17. Jänner sollen wir (wieder) alle massentesten gehen. Auch diejenigen, die das Angebot, einen Corona-Antigen-Schnelltest bei den (durchwegs gut organisierten) öffentlichen Teststellen zu machen, bisher nicht angenommen haben.

Aber es gibt einen neuen Plan: Wer verweigert, muss eine Woche länger in den Lockdown, der für Getestete am 18. Jänner enden soll.

Das ist das slowakische Modell. In unserem Nachbarstaat hat der populistische Ministerpräsident Igor Matovič von der Partei "Normale Leute" solche Tests am 31. Oktober und am 1. November durchgezogen. Gegen die Skepsis vieler Experten und der Staatspräsidentin. Von 5,5 Millionen Slowaken ließen sich 3,6 Millionen testen – weil die Teilnahme nicht wirklich freiwillig war. Wer kein Testzeugnis hatte, musste zwei Wochen zu Hause bleiben. Eine geplante Wiederholung wurde abgesagt.

Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich die Testidee seinerzeit von Matovič abgeschaut und kurzfristig durchgeboxt. Mit mäßigem Erfolg, denn die Teilnahme war im Unterschied zur Slowakei freiwillig. 25 Prozent ließen sich testen (in Wien 14 Prozent). Es war eine zweite Runde für Jänner geplant, diesmal verlassen sich Kanzler und Regierung nicht auf die Eigenverantwortung der Österreicher, sondern auf Zwang. Man kann das "dings" finden. Aber es ist jedenfalls sinnvoll, knapp vor dem Familienfest eigenverantwortlich testen zu gehen. (Hans Rauscher, 18.12.2020)