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Marcus Thuram vs. Stefan Posch.

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Nach Diskussionen und einem VAR-Einsatz wurde Thuram vom Platz gestellt.

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Leverkusen – Weltfußballer Robert Lewandowski hat den FC Bayern München in fast letzter Sekunde zur Tabellenführung über Weihnachten in der deutschen Fußball-Bundesliga geschossen. Der 32-Jährige traf am Samstagabend beim 2:1 im Liga-Hit beim nunmehrigen Ex-Spitzenreiter Bayer Leverkusen in der 43. und 93. Minute. Die Münchner gehen damit auch als Erster ins neue Jahr, mit zwei Punkten Vorsprung auf Bayer und RB Leipzig, das zu Hause gegen Köln nur 0:0 spielte.

Patrik Schick (14.) hatte die frühe Führung für Bayer besorgt. Der Pole Lewandowski traf allerdings zunächst nach einem Missgeschick in der Bayer-Hintermannschaft und dann mit dem letzten Angriff der Bayern. David Alaba agierte beim Titelverteidiger im defensiven Mittelfeld, für Leverkusen boten ÖFB-Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic ansprechende Leistungen. Das rot-weiß-rote Trio spielte durch.

"Was für ein Jahr wir gespielt haben", sagte Lewandowski, der am Donnerstag vom Weltverband FIFA ausgezeichnet worden war, bei Sky. "Wir wollen immer mehr. Und ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr weiter so Tore schießen." Sein Team habe "das Spiel unter Kontrolle" gehabt. "Großes Kompliment für das, was wir als Mannschaft gemacht haben", fügte er hinzu. "Das war ein sensationelles Jahr."

Posch vs. Thuram

RB Leipzig und der Nachzügler 1. FC Köln trennten sich torlos. Die Leipziger, bei denen Marcel Sabitzer zur Pause ausgewechselt wurde, sind in der Tabelle Dritter. Eintracht Frankfurt setzte sich auch dank eines Tors von ÖFB-Teamspieler Stefan Ilsanker 2:0 bei Augsburg durch. Der kurz zuvor eingewechselte Salzburger traf in der 87. Minute.

Hoffenheim gewann mit einem Mann mehr 2:1 bei Mönchengladbach. Bei einer entscheidenden Szene des Spiels stand ebenfalls ein Österreicher im Mittelpunkt. Denn Hoffenheim-Innenverteidiger Stefan Posch wurde in der 78. Minute Opfer einer Spuckattacke durch Marcus Thuram. Das zeigten die Fernsehbilder eindeutig und ließen dem Schiedsrichter nach VAR-Intervention keine andere Wahl, als den Franzosen mit einer Roten Karte vom Platz zu stellen.

Entschuldigung

Trainer Marco Rose entschuldigte sich im Nachlauf "auch im Namen des Vereins". So eine Aktion "gehört nicht auf den Fußballplatz", sagte Rose und ergänzte: "Er ist ein feiner Junge, sehr wohlerzogen. Ihm sind die Sicherungen durchgebrannt. Nur so kann ich es mir erklären."

Thuram selbst meldete sich ebenfalls zu Wort. "Heute hat etwas stattgefunden, dass nicht in meinem Charakter liegt und nie wieder vorkommen darf", schrieb der Franzose bei Twitter: "Ich habe mich gegenüber einem Gegner falsch verhalten. Es war ein Versehen und nicht beabsichtigt. Ich entschuldige mich bei allen. Bei Stefan Posch, meinen Gegnern, meinen Teamkollegen, meiner Familie und allen, die meine Reaktion gesehen haben. Natürlich akzeptiere ich alle Konsequenzen meines Handelns."

Nächste Pleite für Schalke

In der 86. Minute erzielte der Engländer Ryan Sessegnon den Siegestreffer. Christoph Baumgartner spielte bei den Kraichgauern durch, Posch und Florian Grillitsch wurden ausgetauscht. Auf der Gegenseite agierte das ÖFB-Duo Stefan Lainer (rechts) und Valentino Lazaro (links) als Außenverteidiger-Paarung.

Schalke 04 unterlag auch mit Interimstrainer Huub Stevens, bei Arminia Bielefeld setzte es für Alessandro Schöpf und Co. eine 0:1-Niederlage. Bei den Gästen spielten Christian Gebauer und Manuel Prietl durch. Im Kellerduell Mainz gegen Werder Bremen gewannen die Bremer mit Marco Friedl und Romano Schmid in der Startformation 1:0. (APA, sid, 19.12.2020)