Im neuen "Tatort" aus Wien mit dem Titel "Unten" ermitteln die Kommissare Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser" im Obdachlosen-Milieu. Im einem verlassenen Industriegelände finden Indy und Tina, ein junges Obdachlosenpärchen, die Leiche ihres Freundes Gregor Aigner. Zunächst sieht es so aus, als sei ein Streit um Alkohol oder Geld eskalierte. Aber dann wird der Fall recht bald unübersichtlich: Psychopharmaka tauchen auf und auch Spuren von Crystal Meth. Außerdem hat Gregor Tina als Begünstigte seiner Lebensversicherung eingesetzt.

Die Spuren führen ins Heim Lebensraum, der Tote war dort gemeldet. Die Ärztin Steiner-Reeves behandelt die Heimbewohner und berichtet Eisner und Fellner von einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Gregor und Micha, einem deutschen Obdachlosen. Nach einem weiteren Mord entpuppt sich der vermeintlich einfachte Fall aber doch ganz anders.

"Das Eisner-Fellner-Duett war schon einmal dynamischer. Atmosphärisch und erzählerisch gelingt es kaum, dorthin abzutauchen, wohin der Titel verspricht", urteilt Doris Priesching im TV-Tagebuch des STANDARD. "is auf einen unterhaltsamen Besuch in der Brazilian-Bar bleibt das Milieu weitgehend undurchdrungen, die Folge insgesamt eine Spur zu schnörkellos."

Foto: ORF/Superfilm/Philipp Brozsek

"Leider blasen die Filmemacher (Regie: Daniel Prochaska) ihr Trickser-und-Trinker-Tableau dann irgendwann zum allzu plakativen Verschwörungsthriller auf. Man neigt zurzeit beim Wiener 'Tatort' dazu, den Themenkrimi mit Action-Besteck und Paranoia-Plot aufzupeppen", schreibt Christian Buß im "Spiegel".

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"'Unten' ist eine flache Milieustudie ohne Zwischentöne. Und am Ende kommt dann alles zusammen, Musik zum Steinerweichen, Messer und – natürlich – Wiener Blut", so Holger Gertz in der "Süddeutschen Zeitung".

Jetzt sind Sie an der Reihe, wie hat Ihnen diese Folge gefallen? Hier drunter ist Platz für Ihr Urteil. (red, 20.12.2020)

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