"Staberl" Richard Nimmerrichter, das Foto entstand vor zehn Jahren zu seinem 90. Geburtstag.

Foto: APA, Philipp Wilhelmer

Wien – Der ehemalige "Krone"-Kolumnist "Staberl" Richard Nimmerrichter wird zu Silvester 100 Jahre alt. Kurz vor seinem Geburtstag gab er "Krone"-Journalistin Conny Bischofberger ein Interview und sprach mit ihr über seine Anfänge, politische Korrektheit, seine Beziehung zu Geld. Für die "Kronen Zeitung" schrieb er mehr als 13.000 Kolumnen.

Nimmerrichter im "Krone"-Interview über politische Korrektheit: "Neger darf man nicht mehr sagen, aber unter Freunden sage ich es immer noch. Auch Eskimo nicht, weil das sind jetzt Inuit, und Zigeuner heißen Roma und Sinti. Wenn ich das höre, kommt mir gleich das Grausen. Nur Indianer geht noch. Ich halte diese Korrektheit für reinen Blödsinn."

Zu Geld oder Luxus habe er "nie auch nur die geringste Beziehung" gehabt, "gut, ich habe mir ein paar Wohnungen gekauft und ein Haus gebaut. Und all die Bilder hier hat wirklich die 'Kronen Zeitung' finanziert. Ich könnte sie auch alle verkaufen, aber ich wüsste nicht, was ich mit dem Geld machen sollte. Also habe ich sie dem Land Niederösterreich vermacht."

Nimmerrichter zum Vorwurf, er hätte den Nationalsozialismus verharmlost: "Das ist mir ganz wurscht. Weil es keine Emotion in meinem ganzen Leben gegeben hat, die stärker gewesen wäre als bedingungsloser Hass auf Hitler. Den hatte ich schon mit zwölf Jahren, obwohl mein Vater ein Schutzbündler war. Ich bin im 10. Bezirk aufgewachsen, Zimmer und Kabinett."

Zur Institution der Ehe habe er ein "gestörtes Verhältnis. Warum habe ich viermal geheiratet? Weil's die Frauen wollten und weil ich ein Trottel war." Zeitungen liest er keine mehr, "ich hab den Teletext, das reicht mir vollkommen". (red, 20.12.2020)