Langer Marsch 8 heißt die zweistufige Rakete, die teilweise wiederverwendbar sein soll.

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Für die Zukunft der Raumfahrt setzt auch China auf die Wiederverwendung. Das US-Unternehmen SpaceX hat vorgeführt – zuletzt etwas holprig mit einem Prototypen der riesigen Starship-Rakete – , dass es sich rechnen dürfte, wenn man Raketenstufen landen lässt, um sie später erneut einzusetzen. Nach diesem modularen Prinzip funktioniert auch die chinesische Rakete vom Typ Langer Marsch 8. Die 50 Meter hohe Rakete hob am Dienstag zu ihrem Jungfernflug vom Raumfahrtzentrum Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan ab. Der ursprünglich für Sonntag geplante Start musste wetterbedingt verschoben werden.

Kurz nach dem Start verkündete das Kontrollzentrum, dass der Flug normal verlaufe und der erste Startversuch "ein voller Erfolg" gewesen sei, wie Staatsmedien berichtete. Fünf kleinere Satelliten seien genau in die geplanten Umlaufbahnen gebracht worden.

Bis zu fünf Tonnen

Die Langer Marsch 8 hat je nach angestrebter Umlaufbahn eine Tragfähigkeit zwischen 2,8 und 5 Tonnen. In Zukunft soll ein Teil der Rakete wiederverwendet werden können – etwa die Booster oder auch die erste Raketenstufe, die eines Tages nach einem Start auch wieder vertikal auf der Erde landen soll.

China verfolgt ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm mit Missionen zum Mond und Mars sowie dem Aufbau einer eigenen Raumstation. Am Donnerstag endete erfolgreich eine Mondmission, die erstmals seit mehr als vier Jahrzehnten wieder Gestein vom Erdtrabanten zur Erde gebracht hatte. Damit ist China nach den USA und der Sowjetunion in den 1960er und 1970er Jahren erst die dritte Raumfahrtnation, der dies gelungen ist. (APA, red, 22.12.2020)