Im Zentrum, Thema "Lockdown, Impfung, Weihnachten - Was macht die Corona Krise mit uns?"

Robert Pfaller, Philosoph. Maria Katharina Moser, Sozialethikerin, Direktorin Diakonie Österreich. Claudia Reiterer, Moderatorin. Christoph Badelt, Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts. Markus Peichl, Galerist, ehemaliger Covid-Patient. Barbara Friesenecker, Intensivmedizinerin und Ethikerin (von links nach rechts).


ORF 2

Treffen sich eine Intensivmedizinerin, eine Sozialethikerin, ein Philosoph, ein Leiter eines Wirtschaftsforschungsinstituts und ein Galerist am Sonntag im ORF bei "Im Zentrum" zum Thema Lockdown und Impfung. Der Galerist Markus Peichl ist ehemaliger Covid-Patient. Er meint, renommierte Wissenschafterinnen und Wissenschafter hätten einen sehr strikten fünf-, sechswöchigen Lockdown für ganz Europa empfohlen. So könne das Virus viel nachhaltiger eingedämmt werden. Die Intensivmedizinerin Barbara Friesenecker klagt, dass Krankenhäuser an ihre Grenzen stoßen. Es sei lächerlich, dass man Menschen für Tests bezahlen will. Man sollte diese Thematik besser erklären.

Gesundheitspolitische Thematik wichtiger

Die Ethikerin und Direktorin der Diakonie Maria Moser erzählt von der großen Maßnahmenverwirrung in den Pflegeheimen, die Menschen mache das unruhig. Dem Wifo-Leiter Christoph Badelt ist die gesundheitspolitische Thematik wichtiger. Eine Woche früher oder später einkaufen … bei den Schäden komme es darauf doch auch nicht mehr an. Der Philosoph Robert Pfaller schreibt der Regierung gravierende Fehler im Krisenmanagement zu.

Plötzlich meldet sich der Galerist. Na ja, es sei ja nicht das Ende. Niemand ist unfehlbar. Alle irren. Sogar Politikerinnen und Politiker. Die Medizinerin stimmt zu: Ja, ja, außerdem sind wir alle selbst verantwortlich dafür. Auch die Ethikerin geht d'accord, jeder könne mal was falsch machen. Der Wifo-Leiter findet auch: Die Regierung habe den Menschen genug geholfen, wirtschaftspolitisch sei da alles richtig gelaufen. Der Philosoph bestätigt auch, dass man ja eigentlich auch nicht alles wissen könne. Alle sind sich einig und nicken einander lächelnd zu. Schön, dann haben wir das geklärt. Menschen irren eben. Menschen sterben eben. Zurzeit um die 100 täglich. (Vanja Nikolić, 21.12.2020)