Vorsätze für das neue Jahr gibt es theoretisch viele. Einer könnte sein, nachhaltiger zu leben. Ein Buch, das dabei unterstützt, ist "The Green Life: Der Wohn-Guide für ein nachhaltiges Leben" von Marion Hellweg.

Darin werden Wohnungen und Häuser vorgestellt, die für die Zukunft gerüstet und dabei gleichzeitig stilvoll sind. Das ganze Buch ist voller Ratschläge: etwa wie sich Heizkosten sparen lassen oder dass man die Einrichtung gebraucht auf dem Flohmarkt kaufen sollte.

Gegliedert ist das Buch nach Räumen. Für jeden gibt es einfach übertragbare Konzepte für einen umweltbewussten und achtsamen Lebensstil. Darunter Tipps für Recycling und Upcycling, Slow Living, Zero Waste oder plastikfreies Wohnen, die allesamt von Interior-Expertinnen kommen.

Foto: Julien Fernandez

Dabei machen schon ganz kleine Dinge einen Unterschied, etwa in der Küche – beispielsweise die Verwendung von Holz- statt Kunststoffutensilien, Mülltrennung, der Einsatz von Glas- statt Plastikflaschen, waschbare Küchentücher oder die Entscheidung für energiesparende Küchengeräte.

Auch in puncto Möbel gibt es nachhaltige Optionen. Im Buch finden sich Inspirationen für selbstgebaute Möbel aus altem Holz oder der Tipp, statt Tropenholz auf heimische Arten zu setzen, die ebenso witterungsbeständig im Außenbereich sein können. Ebenso kann es sich lohnen, bei Holzmöbeln auf Siegel zu achten, die eine nachhaltige Forstwirtschaft garantieren.

Und falls doch neu gekauft wird, lohnt sich der Griff zu Möbelklassikern wie etwa den Sesseln im Stil des berühmten Nr. 14 von Thonet – denn "die kommen niemals aus der Mode", wie es im Buch heißt. Sie sind also eine Anschaffung fürs Leben, was dauerhaft Ressourcen schont.

Foto: Cécile Perrinet-Lhermitte

Nebenbei gibt es im Buch allerlei Do-it-yourself-Tipps für jeden Raum, etwa wie sich Spülmittel, Bienenwachstücher oder allerhand Aufbewahrungen selbst herstellen lassen.

Auch ein ausführlicher Materialguide ist enthalten. Darin wird erklärt, wie Holz, Bambus, Naturstein, Glas, Metall, Naturfasern, Papier, Wolle und Textilien ein gesundes Raumklima schaffen und wieso es sich auszahlt, auf nachwachsende Baustoffe zu setzen.

Auch mithilfe von Technik kann die Umwelt geschont werden, etwa durch Schalter, die die Geräte vom Stromnetz nehmen, wenn sie nicht gebraucht werden, oder durch Smart-Home-Anwendungen, die die Raumtemperatur automatisch regulieren.

Foto: String

Am Ende finden Leserinnen und Leser noch einen Serviceteil mit Webadressen und Onlineshops von Herstellern, die es mit dem Umweltschutz ernst meinen.

Die Autorin scheint es übrigens auch ernst zu nehmen mit der Nachhaltigkeit – denn auch ihr Buch selbst ist auf Naturpapier gedruckt, kommt ohne Lacke, Folien sowie Laminierung aus und ist komplett recycelbar und klimaneutral produziert.

Vorbildlich, würden viele sagen – ebenso wie die zahlreichen Ratschläge im Buch, die allerdings für die meisten nichts Neues sein dürften. Warum sich die Lektüre trotzdem lohnt? Es sind vor allem die Bilder und die klare Ästhetik der Wohnungen, die für unendlich viel Inspiration sorgen. (Bernadette Redl, 31.12.2020)

Foto: int2architecture

Die Autorin Marion Hellweg ist Restauratorin und Interior-Designerin sowie Chefredakteurin des Wohn- und Lifestyle-Magazins "Living & More".

Marion Hellweg: "The Green Life: Der Wohn-Guide für ein nachhaltiges Leben"
2020, 224 Seiten
Prestel, € 26,80

Weiterlesen:

Trends im Topf: Warum Zimmerpflanzen plötzlich hip sind

Klimaneutrales Bauen: Höchste Zeit für Entscheidungen

Für eine weltweit bessere Architektur ohne Rendite

Foto: Prestel/Randomhouse