Mah, ist das herzig! Der kleine Bub, der in dem Corona-Abstandhalten-Spot in einem Babyelefantenkostüm auftritt, war im Kanzleramt! In der prachtvollen 1950er-Jahre-Täfelung des Kanzlerzimmers wartete schon Sebastian Kurz, bis der Kleine von seiner Mutter und vom lieben Onkel Vizekanzler Werner Kogler hereingeführt wurde. Dann stellten sich die drei auf und der "coole bro"Sebastian tauschte mit dem Kleinen noch den "fist bump" aus. Die Propagandakompanie filmt und fotografiert heftig. Kinder sind halt was Besonderes für türkis-grüne Politiker. Außer sie sitzen in Lesbos im Dreck.

Werner Kogler und Sebastian Kurz mit dem als Babyelefant verkleideten Bub.
Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Doch der Herzigkeiten ist kein Ende. Über die Öffnung der Seilbahnen, wenn praktisch alles andere schließt, wird diskutiert? Da werden die Nörgler unsere Tourismusministerin Elli Köstinger kennenlernen! Sie versteht das Geschrei nicht: Die Wiener U-Bahn hat ja auch offen, und mit der kann man ja zum Lainzer Tiergarten fahren! Frau Köstinger kommt vom Land, aber darf man voraussetzen, dass sie den Unterschied kennt zwischen einem Massenverkehrsmittel, mit dem Hunderttausende in die Arbeit fahren, und Freizeiteinrichtungen wie Skilifte?

Die Skiliftbetreiber maulen übrigens, weil die Gäste in der Gondel, wo ganz sicher kein Babyelefant zwischen die Leute passt, möglicherweise FFP2-Masken aufsetzen sollen. Aber das ist eh nur noch eine Fußnote in dieser Parade der verlogenen Herzigkeit im dritten Lockdown. (Hans Rauscher, 21.12.2020)