Also bitte, wegen des bisserl Zuhauseseins müssen wir uns wirklich nicht aufregen. Ab 26. Dezember heißt es zwar wieder daheimbleiben, aber zum Sport dürfen wir raus. Und die Skilifte öffnen am 24., man darf sogar gemeinsam Gondel fahren!

Gut, das nützt mangels Ausgangs- und Unterkunftsfreiheit nicht allen, auch nicht allen 1,9 Millionen Leuten, die in Wien daheim sind. Aber es gibt Trost von der Tourismusministerin: In Wien könne man dafür auf den Rathausplatz Eislaufen gehen, wischt sie Nachfragen vom Tisch. Den "Eistraum" meint die türkise Politikerin, die den Hauptstädtern und ihren Kindern in der ersten Viruswelle die Bundesgärten vor der maskierten Nase hat zusperren lassen.

Der Wiener Eistraum auf dem Rathausplatz ohne Corona-Sicherheitskonzept Anfang 2020.
Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

8300 Quadratmeter stehen den Schlittschuhläufern vor dem Rathaus zur Verfügung, Corona-bedingt braucht es pro Gast zehn Quadratmeter Platz und mindestens zwei Meter Abstand, so die Veranstalter, die die Besucherzahlen massiv einschränken.

Kurzum: Der Tipp mit dem Eislaufen ist herzig, aber ein bisserl gepflanzt könnte man sich schon auch fühlen in Wien.

So richtig schade ist freilich etwas ganz anderes: Zur Abstandskontrolle auf dem Eis setzen die rot-pinken Wiener auf: ein elektronisches Piepserl. Die türkis-grüne Bundesregierung hätte bestimmt auf jenen kleinen Buben gesetzt, der einen schuftenden Babyelefanten spielen muss. Was gäbe das doch an niedlichen Fotos und Videos für die Regierung her!(Renate Graber, 22.12.2020)