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Russland hat 300 Militärberater in die Zentralafrikanische Republik geschickt (Symbolbild).

Foto: AP Photo/Alexander Zemlianichenko

Bangui/Moskau – Russland hat 300 Militärberater in die Zentralafrikanische Republik geschickt – angesichts des schweren Konflikts vor der Präsidentenwahl am Sonntag. Die Kräfte seien auf Bitten der Regierung in Bangui entsandt worden, um bei der "Festigung der Verteidigungsfähigkeit und bei der Ausbildung der Soldaten der nationalen Armee" zu helfen, teilte das russische Außenministerium mit.

Russland habe darüber den Ausschuss des UN-Sicherheitsrates informiert, hieß es am Dienstag in Moskau. Zuvor hatten sich das Ministerium und der Kreml in Moskau äußerst besorgt gezeigt über die Lage in dem Land. "Wir rufen alle konstruktiven politischen Kräfte in der Zentralafrikanischen Republik zum Dialog und zur friedlichen Lösung von Streitfragen im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf die allgemeinen Wahlen auf", hieß es in der Mitteilung des Moskauer Ministeriums.

Angespannte Lage

Die Opposition unter Ex-Präsident François Bozizé hatte ihre Anhänger mobilisiert, nachdem das Verfassungsgericht den früheren Staatschef nicht als Kandidaten für die Wahl am Sonntag zugelassen hatte. Die Anführer bewaffneter Gruppierungen hatten nach Angriffen im Westen des Landes die Hauptstadt Bangui ins Visier genommen. Laut der UN-Mission in dem Land (Minusca) sollten die Angriffe den Wahlprozess stoppen. Friedenstruppen hätten den Versuch der Rebellen, in den Süden vorzurücken, blockiert, hieß es. Die Lage blieb gespannt.

Das rohstoffreiche, aber extrem arme Land ist seit Jahren von Konflikten und Umstürzen gebeutelt.

Am Sonntag sind voraussichtlich die Präsidenten- und Parlamentswahlen, in denen sich Staatschef Faustin-Archange Touadéra um eine zweite Amtszeit bewirbt. Bozizé – der 2003 durch einen Putsch an die Macht kam – steht unter UN-Sanktionen unter anderem wegen seiner mutmaßlichen Unterstützung von Milizen. (APA, dpa, 22.12.2020)