In Dover wird wieder verladen.

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Paris/London – Frankreich hat die Abschottung Großbritanniens in der Nacht auf Mittwoch wieder gelockert. Das Land hatte zuvor wegen der neuen Coronavirus-Variante die Grenzen über den Ärmelkanal dicht gemacht. Verkehrsminister Jean-Baptiste Djebbari erklärte am Dienstag auf Twitter, Franzosen und EU-Bürger könnten ab Mitternacht von der Insel einreisen, wenn sie einen negativen Covid-Test vorweisen können.

Dem Büro des britischen Premierministers Boris Johnson zufolge sollen ähnliche Regeln für Menschen gelten, die einen festen Wohnsitz in Frankreich haben. Zu den in Großbritannien gestrandeten Lastwagenfahrern sagte Djebbari, dazu werde es im Laufe des Abends eine getrennte Ankündigung geben. Allerdings sagte sein britischer Kollege Grant Shapps bereits, die Fahrer sollten ab Mittwoch Tests erhalten, um nach Frankreich zurückkehren zu können.

Wütende Lkw-Fahrer

Aus Angst vor einer Verbreitung der in Großbritannien grassierenden und eventuell ansteckenderen Coronavirus-Variante hat unter anderem Frankreich seine Grenzen für Reisende und Lieferungen aus Großbritannien geschlossen. Viele Lkw-Fahrer, die sich auf den Weg zum Kontinent gemacht hatten, strandeten in Südengland.

Die Abarbeitung des Lkw-Staus werde einige Tage dauern, sagte der britische Minister für Kommunalverwaltung Robert Jenrick am Mittwochmorgen in einer Pressekonferenz. Nach Jenricks Angaben steckten am Dienstagabend rund um das Hafengebiet etwa 4.000 Laster fest – entweder auf der Autobahn nach Dover oder auf einem angrenzenden ungenutzten Flughafen.

Auf die Frage, ob die Grenzschließung etwas mit den Brexit-Verhandlungen zu tun haben könnte, sagte Jenrick, er hoffe nicht. Frankreich habe sich aber ziemlich "ungewöhnlich" verhalten. Am Mittwoch zogen Börsenkurse an, nachdem Gerüchte die Runde machten, dass noch am selben Tag ein Einigung erzielt werden könnte. (Reuters, APA, red, 23.12.2020)