Wer andere testet, sollte eine Maske tragen und sich nie direkt vor den zu Testenden stellen. Wenn dieser nämlich niesen muss und infiziert wäre, dann könnte das Virus relativ leicht auf den Testenden übertragen werden.

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Wer die Untersuchung bei anderen macht, sollte neben dem Patienten stehen, um zu vermeiden, bei der Untersuchung direkt angehustet oder angeniest zu werden.
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Zunächst sollte der zu Testende mit abwechselnd zugehaltenen Nasenlöchern ein- und ausatmen. Die Abstrichentnahme erfolgt durch die besser durchgängige Nasenseite. Sie erfolgt bei gerade gehaltenem Kopf, ohne dass das Kinn angehoben wird. Um die vordere Öffnung der Nasenlöcher auf Höhe des Nasenbodens zu bringen, kann die Nasenspitze vom Untersucher angehoben werden.
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Der Abstrichtupfer wird nun langsam und vorsichtig unter Orientierung am Nasenboden vorgeschoben. Der Nasenboden verläuft parallel zum Gaumen. Zur Orientierung dient die Höhe der äußeren Gehörgänge (Abb. 3). Der Abstrichtupfer wird so weit vorgeschoben, bis ein Widerstand zu spüren ist. Ohne weiteren Druck kann nun der Tupfer gedreht werden, um möglichst viel Sekret aufzufangen.
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Selbstkontrolle ist in Pandemiezeiten oberstes Gebot. Wer andere schützen will und verantwortlich handelt, klärt im Vorfeld die Frage, ob er Sars-CoV-2-negativ ist. Überall in ganz Österreich gibt es Teststationen, doch viele haben sich Antigentests besorgt und bohren damit selbst in der Nase oder im Rachen herum – vor allem während der Feiertage, wo die Versuchung, Verwandte und Freunde zu treffen, traditionell sehr hoch ist.

Eine Lösung: der Selbstabstrich. Das heißt: sich selbst mit einem Wattestäbchen die Probe abnehmen. Die Österreichische HNO-Gesellschaft befürwortet diese Strategie. Antigentests haben mittlerweile eine hohe Sensitivität: Ist der Abstrich korrekt aus dem Nasenrachen entnommen, dann deckt sich das Ergebnis in 80 bis 95 Prozent mit dem Ergebnis eines PCR-Tests.

Auf Nummer sicher

Auch symptomlose Personen, die zum Zeitpunkt des Tests ansteckend sind, können mit großer Sicherheit identifiziert werden. Bei korrekter Abstrichentnahme durch den unteren Nasengang ist dies für die untersuchte Person wenig unangenehm und nahezu komplett risikolos. Selbst das Auftreten geringen Nasenblutens ist äußerst selten.

"Wir haben bisher keine Menschen gesehen, die sich dadurch verletzt hätte", sagt HNO-Arzt Markus Brunner von der HNO-Ambulanz im AKH. Die Wattestäbchen seien weich und für den Selbsttest gemacht, sagt er. In der aktuellen Situation überwiegt der Vorteil eines solchen Tests –also das Wissen, ob man infiziert ist – gegenüber einem allfälligen Verletzungsrisiko, ist er überzeugt. Will heißen: Zu wissen, dass man selbst nicht ansteckend ist, wenn man andere trifft, ist essenziell zur Eindämmung der Pandemie.

Kopf nicht neigen

Reicht es auch, wenn man den Abstrich nur aus dem Rachen nimmt? Nein, sagt HNO-Ärztin Claudia Lill von der Medizinischen Universität Wien. "Wir wissen, dass sich die Coronaviren spezifisch in der Nase sammeln, ein Rachenabstrich allein ist deshalb zu wenig, um eine Infektion auszuschließen", sagt sie. Ihr wichtigster Rat: "Niemals den Kopf beim Abstrich nach hinten neigen, sondern immer gerade ausschauen." Wenn man das Wattestäbchen in die Nase einführt, sollte man immer in Richtung Ohr und nicht in Richtung Auge fahren.

Trotzdem: Der Antigentest bleibt auch im Do-it-yourself-Modus nur eine Momentaufnahme. Wer andere trifft, die vorher andere getroffen haben, der kann sich anstecken. Deshalb sollten Antigentests stets sehr zeitnah vor Zusammenkünften stattfinden, denn auf diese Weise besteht größtmögliche Gewissheit, andere nicht anzustecken. (Karin Pollack, 26.12.2020)