Pete Evans ist seine Facebookseite los.

Foto: peteevans.com

Wer an bekannte Verschwörungstheoretiker denkt, dem dürften bald Namen wie Xavier Naidoo, Attila Hildmann oder Michael Wendler einfallen. Aber nicht nur im deutschsprachigen Raum ist so manche prominente Person zur Aluhut-Fraktion abgedriftet.

In Australien hat Facebook nun Konsequenzen in einem solchen Fall gezogen. Pete Evans, der breiten Öffentlichkeit vor allem als Küchenchef und Juror bei einer TV-Kochshow bekannt, hat keine Facebookseite mehr, berichtet Reuters. Der Konzern hat sie gesperrt, da Evans die Plattform genutzt hatte, um Verschwörungserzählungen über die Coronavirus-Pandemie zu verbreiten.

Pandemie ist ein "Hoax", die Impfung "Gift"

So nannte er das SARS-CoV-2-Virus bzw. die Covid-19-Erkrankung einen "Hoax" und "Bullshit", stellte also deren Existenz in Abrede. Impfungen titulierte er als "Betrug" und "Gift". Zuletzt rief er gar dazu auf, sich nicht auf eine Infektion testen zu lassen. Und obwohl er eigentlich am 20. November auf der im Besitz von Facebook stehenden Plattform Instagram angekündigt hatte, Facebook verlassen zu werden, veröffentlichte er noch bis Weihnachten neue Beiträge, ehe die Sperrung erfolgte.

Man lasse keine "Desinformation über Covid-19 zu, die zu unmittelbarem Schaden führen könnten", ebenso auch keine Behauptungen über Impfungen, die längst von Gesundheitsexperten widerlegt worden seien. Daher habe man die Seite von Pete Evans wegen Richtlinienverstößen entfernt.

Instagram-Konto weiter aktiv

Weiter online und aktiv betreut ist allerdings das Instagram-Konto von Evans, das rund 280.000 Abonnenten hat. Dort erklärte er jüngst, dass er ich freue, so ein großer Katalysator für Diskussionen "über so wichtige Themen wie Meinungsfreiheit" zu sein. Das dieser Auftritt nicht gesperrt wurde, sorgt für Verwunderung, verbreitet der einstige Fernsehstar doch auch auf dieser Plattform seine falschen Behauptungen.

Schon vor der Corona-Ära zählte Evans zu den bekanntesten Verschwörungserzählern des Landes. Auf seiner Website vertreibt er zudem auch esoterische Produkte, etwa ein Gerät zur Ionisierung von Wasser oder Matten zur "Magnettherapie" von Muskelschmerzen.

Australien ist bis jetzt verhältnismäßig glimpflich durch die Pandemie bekommen. Laut aktuellen Daten der Gesundheitsbehörden wurden bislang rund 28.200 Infektionen festgestellt. Über 900 Menschen verstarben an oder mit Covid-19. (red, 24.12.2020)