Graz – In Graz haben am Stefanitag einige hundert Menschen unangemeldet gegen Maßnahmen gegen das Coronavirus protestiert. Die Polizei bestätigte der APA entsprechende Online-Meldungen von steirischen Medien. Die Teilnehmer hatten sich offenbar über Internet-Foren verabredet. Rund 100 Menschen versammelten sich am Hauptbahnhof und zogen dann über die Annenstraße. Bis zum Endziel Hauptplatz soll die Menge auf rund 1.000 Personen angewachsen sein. Die Menge war bunt gemischt, sowohl Männer und Frauen als auch Kinder und Jugendliche nahmen teil.

Begonnen hatte die unangemeldete Demo gegen 14 Uhr, gegen 16 Uhr gingen die Menschen am Hauptplatz auseinander. Die meisten trugen laut Polizei keine Masken, Abstände wurden ebenfalls nicht eingehalten. Die Manifestation richtete sich laut Exekutive "gegen alles Mögliche", gegen angebliche Impfpflichten und gegen Testungen auf das Coronavirus.

Auf einem Banner ohne Impressum im Internet, das die Demo ankündigte, war von einem "Spaziergang" die Rede, weiters warb man "Gegen die neuen Massnahmen! Keine Testungen keine Impfpflichten!!" (sic!). Sprechchöre richteten sich unter anderem gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Auf Bildern des "Doku Service Steiermark" war zudem ein Mann zu sehen, der einen dem Judenstern der Nazis nachempfundenen Aufnäher auf der Jacke trug. Auf diesem stand: "Nicht getestet".

Ermittlungen eingeleitet

Die anwesende Polizei begleitete die Demonstranten. Man werde nur bei Ausschreitungen eingreifen, hieß es gegenüber dem ORF. Man setze auf Deeskalation und Verhältnismäßigkeit. Es gab keine Zwischenfälle, sagte ein Polizist zur APA. Aber: "Die Erhebungen werden jetzt eingeleitet – ganz klar – man will ja wissen, wer dafür verantwortlich ist, und gegebenenfalls kommt es zu Anzeigen", sagte Polizeisprecher Leo Josefus. (APA, red, 26.12.2020)