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Bobi Wine tritt Mitte Jänner bei der Präsidentschaftswahl in Uganda an.

Foto: Reuters/EDUARDO MUNOZ

Kampala – Knapp drei Wochen vor der Präsidentenwahl in Uganda wirft der Tod eines Bodyguards von Herausforderer Bobi Wine ein Schlaglicht auf die Gewalt rund um das Votum. Wine erklärte, einer seiner Leibwächter sei am Sonntag absichtlich von einem Fahrzeug der Militärpolizei überfahren worden. Das Militär wies die Darstellung zurück: Wines Bodyguard habe vielmehr versucht, auf ein fahrendes Fahrzeug aufzuspringen und sei dabei gestürzt.

Der 38-jährige Pop-Musiker Wine, der mit bürgerlichem Namen Robert Kyagulanyi heißt, fordert am 14. Jänner Amtsinhaber Yoweri Museveni heraus. Der 76-Jährige ist seit 1986 an der Macht. Wine, der in einem Armenviertel aufgewachsen ist, gilt für viele seiner Anhänger als Idol und Hoffnungsträger.

Reporter in Lebensgefahr

Wine erklärte zu dem Vorfall am Sonntag weiter, seine Wagenkolonne habe gerade einen von der Polizei verletzten Journalisten zum Arzt bringen wollen. Der Reporter schwebe in Lebensgefahr. Ein Polizeisprecher teilte mit, der Mitarbeiter des Fernsehsenders Ghetto TV sowie zwei weitere Journalisten seien bei einem Tränengaseinsatz verletzt worden. Bei einer Veranstaltung Wines sei es unter dessen Anhängern zu gewalttätigen Handlungen gekommen. Details nannte er nicht. Pressevertretern zufolge trugen die verletzten Journalisten alle kugelsichere Westen und Helme mit der Aufschrift "Presse".

Anfang Dezember war ein Begleiter Wines bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Oppositionsanhängern mit Gummimunition schwer verletzt worden. Im November wurden nach Regierungsangaben im Zusammenhang mit dem Wahlkampf dutzende Menschen getötet. (APA, 27.12.2020)