Unter dem bekannten Namen MG haben die Chinesen mit einem E-Auto schon einen ersten Schritt auf den europäischen Automarkt geschafft.

Foto: MG

Zuerst stürmten die Japaner nach Europa. In den 1970er-Jahren noch belächelt: Die Autos waren technisch simpel, meist mit Hinterradantrieb versehen und einer polternden Starrachse ebendort. Aber voll ausgestattet! Robust gebaut! Und dieser Preis!

Im Gegensatz zu heute galt es damals den europäischen Autoherstellern im Allgemeinen und der deutschen im Besonderen ja als Sport, die Kundschaft mit besonders spartanisch ausgestatteten Autos zu piesacken. Nur widerwillig wollten auch die Europäer erkennen, dass elektrische Fensterheber, Klimaanlage und dergleichen nicht nur etwas für die Luxusklasse ist, sondern auch in ganz normalen Autos Platz hat. Dem Druck der Japaner sei Dank!

Nach den Japanern kamen die Koreaner

Dann kamen die Koreaner und machten es den Japanern nach. Anfangs noch patscherte europäische oder US-Lizenzprodukte gebaut habend, konkurrieren sie heute global auf Augenhöhe mit den Allerbesten.

Anders bei den chinesischen Autoherstellern. Sie mühen sich seit Jahrzehnten damit ab, Europa zu erobern, aber bisher waren ihre Produkte zu klapprig, und vor allem hatte Europa eine schwere Waffe gegen Importe aus China: Euro-NCAP, die Crashtest-NGO, parierte jeden derartigen Vorstoß mit einem vernichtenden Sterne-Urteil.

Jetzt ist aber der Damm gebrochen. Mit dem Elektroauto kommen auch Fahrzeuge aus chinesischer Produktion nach Europa – auch wenn zum Teil noch europäische Marken dahinterstehen oder involviert sind. Man denke an MG (mit Volkswagen-Background) oder an den BMW iX3 oder aber auch an den Dacia Spring, der ohne Corona-Verzögerung im März kommen wird.

Jetzt nun doch und vehement: Der nächste Turboschub heißt Elektromobilität und kommt aus China. (Rudolf Skarics, 13.12.2020)