Eine transatlantische Partnerschaft könnte sich bewähren, indem sie ein attraktives Angebot an alle Handelspartner macht.

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Für den Welthandel neigt sich ein turbulentes Jahr dem Ende zu. Dank der Impfung hofft die Exportwirtschaft auf eine stabile Erholung. Doch die Situation auf den globalen Märkten ist mitten im Wandel begriffen, unruhige Zeiten könnten noch bevorstehen.

Während Corona-bedingt in den USA und Europa die Exporte heuer deutlich einbrechen, erlebt China ein solides Wachstum. Damit verlagert sich auch das Gleichgewicht in der Handelspolitik weiter Richtung Ostasien.

Mit Brexit beschäftigt

Europa war in Handelsfragen zuletzt schwer mit dem Brexit beschäftigt und wird es in abgeschwächter Form weiter bleiben. Die USA hatten in den vergangen vier Jahren auf einen Alleingang gesetzt, um China dazu zu bringen, westlich geprägte Regeln zu befolgen – mit mäßigem Erfolg. Die Volksrepublik etablierte heuer mit vierzehn asiatischen Partnern die weltgrößte Handelszone.

Mit einem vollzogenen Brexit und einem kooperativen US-Präsidenten hätten Europa und die USA jetzt die Gelegenheit, gemeinsame Sache zu machen. Dabei kann es angesichts der Machtverhältnisse nicht darum gehen, Peking in die Schranken zu weisen. Im Welthandel war es stets so, dass eine kritische Masse die Regeln für alle vorgibt. Eine transatlantische Partnerschaft könnte sich bewähren, indem sie ein attraktives Angebot an alle Handelspartner macht. (Leopold Stefan, 29.12.2020)