Aktivisten demonstrierten für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch.

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Buenos Aires – Der argentinische Senat hat eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen gebilligt. 38 Senatoren stimmten am Mittwoch für eine Gesetzesreform, 29 dagegen, einer enthielt sich, teilte die Senatspräsidentin und ehemalige Staatschefin Cristina Kirchner mit. In dem streng katholischen Land dürfen Frauen somit bis zur 14. Schwangerschaftswoche abtreiben.

Bisher war der Abbruch von Schwangerschaften nur in besonderen Fällen erlaubt, etwa nach einer Vergewaltigung oder bei Gefahr für das Leben der Mutter. Schätzungen zufolge gibt es pro Jahr zwischen 370.000 und 520.000 heimliche Abtreibungen in Argentinien. Dabei kommt es immer wieder zu Komplikationen und auch Todesfällen.

Das Thema wird in Argentinien heiß diskutiert. Aktivisten demonstrieren für den Schwangerschaftsabbruch. Befürworter und Gegner finden sich quer durch die politischen Lager. 2018 scheiterte ein Gesetz für ein liberales Abtreibungsrecht im Parlament knapp. Mitverantwortlich dafür war damals die katholische Kirche. In der Heimat des Papstes, der sich am Dienstag erneut gegen die Legalisierung der Abtreibung aussprach, spielt die Kirche bis heute auch politisch eine wichtige Rolle. Präsident Alberto Fernández befürwortet hingegen die Legalisierung der Abtreibung. (APA, 30.12.2020)